27.10.2023
Restless Legs: Wenn die Beine keine Ruhe geben
Es zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und zur Hauptursache für nächtliche Schlaflosigkeit: das Restless-Legs-Syndrom. Rund vierhundert Jahre nach ihrer ersten Beschreibung ist immer noch nicht ganz geklärt, wie es zu der schlafraubenden Krankheit kommt. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Therapie. Das Apotheken Magazin stellt in seiner aktuellen Ausgabe verschiedene Optionen vor.
Die Krankheit lässt sich zwar nicht heilen, aber es gibt Möglichkeiten, die Symptome zu lindern. RLS-Patienten haben meistens einen niedrigen Eisenspiegel. Die ärztliche Leitlinie empfiehlt daher zunächst eine Eisenergänzung. Wenn die Beschwerden anhalten, kommen Wirkstoffe aus dem Bereich der Parkinsonbehandlung zum Einsatz, da sowohl Parkinson als auch RLS ein Ungleichgewicht im Dopaminhaushalt zugrunde liegt. Früher wurde sehr häufig das Parkinsonmedikament Levodopa verordnet. Hier zeigte sich jedoch, dass die Krankheit vor allem bei täglicher Einnahme in höheren Dosen schneller fortschreitet. Deshalb legt man mittlerweile Einnahme-Pausen ein. Auch Wirkstoffe, die ursprünglich aus der Epilepsie-Behandlung stammen, helfen gegen RLS. Sie heißen Gabapentin und Pregabalin. Als Mittel der zweiten Wahl gilt das morphinartige Schmerzmittel Oxycodon.
Viele Betroffene möchten sich gerne mit ergänzenden Methoden etwas Gutes tun. Für Bewegungstraining, beispielsweise Yoga und Infrarotlichtbehandlungen konnten positive Effekte gezeigt werden. Eine eisenreiche Kost wirkt unterstützend. Vitamin B12 und Folsäure können ebenfalls das Wohlbefinden verbessern. Werden Nahrungsergänzungsmittel langfristig eingenommen, am besten mit Arzt oder Apotheker sprechen. Für Magnesium, Kältetherapie und Akupunktur gibt es bislang keine Empfehlung in den ärztlichen Leitlinien. In manchen Untersuchungen linderten aber auch diese Methoden kurzfristig die Beschwerden.
10.2.2022
Nachgefragt: Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel sollten besser aus der Apotheke vor Ort bezogen werden. Dafür plädiert Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins.
Der wichtigste Unterschied zu Arzneimitteln ist die fehlende Zulassung bei Nahrungsergänzungsmitteln. Arzneimittel müssen wirksam sein, ihre Wirkung gegen eine Erkrankung wie zum Beispiel Bluthochdruck muss wissenschaftlich eindeutig belegt sein. Nahrungsergänzungsmittel müssen hingegen nur eine Bedingung erfüllen: Sie dürfen nicht schaden. Aus rechtlicher Sicht handelt es sich um Lebensmittel, die keine heilende Wirkung wie Arzneimittel haben.
Nahrungsergänzungsmittel sind in Apotheken erhältlich, aber auch in Drogerien oder im Internet. Ein entscheidender Grund, sie in der Apotheke zu kaufen, ist die persönliche Beratung durch das Apothekenteam. Denn nicht jedes Nahrungsergänzungsmittel ist sinnvoll oder verträgt sich zum Beispiel mit Medikamenten, die oftmals parallel eingenommen werden. So können bei gleichzeitiger Einnahme Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium Medikamente gegen Knochenschwund unwirksam machen. Hier hilft die Beratung in der Apotheke, Fehler bei der Einnahme zu vermeiden.
Nur weil gleich Klingendes draufsteht, muss nicht das Gleiche enthalten sein. Die Unterschiede liegen im Detail und sind oft nur mit der Lupe erkennbar. Zum Beispiel bedeutet es einen Unterschied, ob eine Tablette Magnesium als Oxid, Carbonat oder Orotat enthält. Alle diese Substanzen enthalten Magnesium, sind aber unterschiedlich aufgebaut, so dass in 100 Milligramm der jeweiligen Magnesiumverbindung unterschiedliche Mengen Magnesium stecken. Man muss also von der einen Verbindung mehr einnehmen als von der anderen. Jede Apothekerin und jeder Apotheker kennt diese Unterschiede.
Der größte Vorteil der Apotheken ist aber ein anderer: Wenn Sie irgendwo, egal ob im Internet oder im Bekanntenkreis, von einem Nahrungsergänzungsmittel gegen Krebs, Demenz oder eine andere schwerwiegende Krankheit erfahren, dann sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Apothekerin oder Ihrem Apotheker darüber. Ein Nahrungsergänzungsmittel, das besser sein soll als die Schulmedizin, ist Humbug. Lassen Sie sich beraten – das erspart Ihnen falsche Hoffnungen und viel Geld.
15.11.2021
Long Covid kann jeden treffen
An der Klinik für Infektiologie der Universitätsmedizin Essen gibt es eine eigene Sprechstunde für Patienten, die unter Langzeitfolgen von Covid-19 leiden. Professor Dr. Oliver Witzke, Direktor dieser Klinik, berichtet in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten von seinen Erfahrungen.
Neue oder direkt nach einer Covid-19-Infektion entstandene und anhaltende Symptome bezeichnen Mediziner als Long oder Post Covid. Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der akuten Infektion auftreten oder fortbestehen, gelten als Long Covid. Ab der zwölften Woche nach der akuten Infektion ordnet man sie dem Post-Covid-Syndrom zu.
Witzke: „Betroffene mit einem schweren Krankheitsverlauf, die im Krankenhaus behandelt und mitunter sogar beatmet werden mussten, erholen sich nur langsam von der Erkrankung. Sie müssen wieder Muskulatur aufbauen und ihre Lungenfunktion verbessern. Da bei Männern schwere Verläufe häufiger vorkommen, treten diese Beschwerden auch häufiger bei ihnen auf.“
Ist der Krankheitsverlauf eher milde, kommt es häufiger zu neurologischen Beschwerden, etwa einem Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Hinzu kommt laut Witzke ein großer Anteil, der über extreme Müdigkeit, Kopfschmerzen und verminderte Belastbarkeit klagt, ohne dass organische Beschwerden vorliegen. „Bei einer großen Zahl dieser Personen zeigt sich, dass sie ähnliche Probleme schon vor der Corona-Infektion hatten, also eventuell vorbelastet waren. Die neurologischen Beschwerden kommen gleichermaßen bei Frauen und Männern vor, tendenziell etwas häufiger bei Frauen. Diese klagen aber definitiv häufiger über die Müdigkeitszustände, vergleichbar mit dem chronischen Fatigue-Syndrom. Wir sehen in unserer Sprechstunde vorwiegend Personen mittleren Alters, meist zwischen 30 und 60 Jahren.“
Witzke empfiehlt bei den Geschmacks- und Riechstörungen ein spezielles Training, bei dem sich die Betroffenen immer wieder verschiedenen Gerüchen und Geschmacksrichtungen aussetzen. „Allerdings ist die Datenlage dazu noch schlecht. Auch der Müdigkeit durch eine ärztliche Untersuchung ist auf den Grund zu gehen. Vielen Betroffenen tut es in dieser Situation gut zu wissen, dass organisch alles in Ordnung ist. Gelegentlich finden wir aber auch eine Vorerkrankung, die bislang übersehen wurde. Seelische Unterstützung ist ebenso wichtig. Unsere Post-Covid-Ambulanz ist auch an die Psychosomatik angebunden. Körperliches Training kann sich definitiv ebenfalls positiv auswirken. Am besten alles im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme.“
1.11.2021
So lange sind Rezepte gültig
Rezepte haben abhängig von ihrer Farbe eine unterschiedlich lange Gültigkeitsdauer. Die Neue Apotheken Illustrierte erklärt in ihrer aktuellen Ausgabe, wie lange welches gültig ist.
»Patientinnen und Patienten sind immer auf der sicheren Seite, wenn sie mit dem Rezept umgehend in eine Apotheke kommen, also direkt am Tag der Ausstellung oder ein, zwei Tage danach«, sagt Apothekerin Silke Laubscher vom Geschäftsführenden Vorstand der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.
Rosa Rezepte: Auf diesen Rezeptblättern werden alle Medikamente verordnet, die zulasten der gesetzlichen Krankenkassen gehen. Sie sind genau 28 Tage lang gültig. Dies wurde Anfang Juli dieses Jahres konkretisiert, zuvor waren sie einen Monat lang gültig. Für Patienten fällt nur die gesetzliche Zuzahlung zwischen fünf und zehn Euro an. Auch im Krankenhaus erhalten Patienten mitunter rosa Verordnungen, sogenannte Entlassrezepte. Diese stellt man in der Klinik aus, wenn die Entlassung des Patienten unmittelbar bevorsteht. Der Hinweis »Entlassmanagement« ist auf die Formulare aufgedruckt. Sie behalten aktuell wegen der Coronavirus-pandemie sechs Werktage lang ihre Gültigkeit, sonst drei Tage – jeweils inklusive des Ausstellungstags.
Blaue Rezepte: Hierbei handelt es sich um Privatrezepte, die vorrangig privatversicherte Patienten bekommen. Aber auch Kassenpatienten können solche Rezepte erhalten, nämlich dann, wenn die gesetzliche Kasse die Kosten für ein verschreibungspflichtiges Medikament nicht übernimmt. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Antibabypille zur Verhütung. Privatrezepte sind drei Monate gültig.
Grüne Rezepte: Dieses Rezept nutzen Ärzte, wenn sie einem Patienten ein Arzneimittel empfehlen möchten, das nicht verschreibungsfähig ist. Dafür muss man in der Apotheke den vollen Preis selbst zahlen. Das grüne Rezept bleibt in der Regel unbegrenzt gültig.
Gelbe Rezepte: Auf gelben, mehrteiligen Rezepten (BtM-Rezept) verordnen Ärzte Betäubungsmittel, zum Beispiel stark wirksame Schmerzmittel wie Opioide. Diese Rezepte sind nur sieben Tage lang gültig.
Weiße Rezepte: Weiße T-Rezepte bestehen aus zwei Teilen und gelten nach ihrer Ausstellung für sechs Tage. Auf ihnen werden nur bestimmte Arzneimittel verordnet, die bei schwangeren Frauen möglicherweise zu einer Fehlbildung der Embryonen führen könnten. Bei diesen Arzneimitteln gilt es, besondere Sicherheitsmaßnahmen zu beachten.
20.10.2021
Autounfall durch Medikamente?
Es existiert keine allgemeingültige Regel, wann man sich nach der Einnahme von Medikamenten hinters Steuer setzen darf. Vielmehr ist jeder Fahrer selbst dafür verantwortlich, die eigene Verkehrstüchtigkeit zu prüfen. Die Redaktion der Neuen Apotheken Illustrierten hat für ihre aktuelle Ausgabe recherchiert, bei welchen Medikamenten es Probleme geben könnte. Schlaftabletten und Beruhigungsmittel bilden eine schlechte Grundlage, um viele Pferdestärken zu kontrollieren. Im Blut tödlich verunglückter Autofahrer wiesen Forscher nach Alkoholgenuss am häufigsten Benzodiazepine nach. Diese starken Beruhigungsmittel wirken einerseits dämpfend, auf der anderen Seite aber auch angstlösend, wodurch sich die Risikoeinschätzung verschlechtert. Manche Benzodiazepine beeinträchtigen noch viele Stunden nach der Einnahme die Reaktionsfähigkeit. Besonders in höherem Alter dauert der Abbau von sedierenden Wirkstoffen oft länger. Bestimmte Antidepressiva und Mittel gegen Schizophrenie wirken ebenfalls dämpfend. Gleiches gilt für Opioidanalgetika, also sehr starke Schmerzmittel. Hier ist vor allem die Anfangsphase der Behandlung kritisch, denn der Körper muss sich erst an die Wirkstoffe gewöhnen. Mit der geeigneten Dosierung steht einer Autofahrt dann in der Regel nichts mehr im Wege – vorausgesetzt der Arzt gibt grünes Licht. Schmerzmittel, die muskelentspannend wirken, beeinflussen ebenfalls das zentrale Nervensystem. Daher sollte auch hier das Fahrzeug erst einmal stehen bleiben. Nach einer Augenuntersuchung, für die die Pupillen mittels Tropfen geweitet werden, sollte man sich auf jeden Fall von einer Person des Vertrauens nach Hause bringen lassen. Augensalben verschlechtern den Durchblick nach dem Auftragen ebenfalls. Daher empfiehlt es sich, sie vor dem Schlafengehen anzuwenden. Diabetiker werfen vor Fahrtantritt am besten immer ein Auge auf ihren Blutzuckerspiegel, denn eine Unterzuckerung kann im schlimmsten Fall zur Bewusstlosigkeit führen. Kreislaufbeschwerden können außerdem auch durch zu hoch dosierte Blutdrucksenker entstehen.
15.9.2021
Mehr Grippe-Impfungen dank Apotheken
Die Bereitschaft, sich gegen die echte Grippe impfen zu lassen, ist in Deutschland alles andere als groß. Wie zahlreiche Apotheken in Nordrhein dazu beitragen, die Durchimpfung gegen Grippeviren zu erhöhen, erzählt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Schutzimpfung aus der Apotheke: Seit Oktober 2020 nehmen rund 250 Apothekerinnen und Apotheker aus 125 Apotheken an einem Modellprojekt in Nordrhein teil, um Männer und Frauen gegen Grippe zu impfen. Für ihre neue Aufgabe wurden sie ärztlich geschult. Das Modellprojekt wird ausgeweitet, und Preis geht deshalb davon aus, dass ab September insgesamt etwa 500 Apotheken mit mehr als 1000 Apothekerinnen und Apothekern Grippeimpfungen durchführen werden.
»Das Impfangebot der Apotheken ist in der Bevölkerung auf eine enorm positive Resonanz gestoßen«, berichtet Preis. Es habe besonders Menschen erreicht, die sich sonst nicht hätten impfen lassen. »Dieses zentrale Ergebnis einer wissenschaftlichen Auswertung deckt sich auch mit den Erfahrungen anderer Länder, in denen Apotheken schon viele Jahre impfen. Auch dort wird das Impfangebot der Apotheken nicht als Konkurrenz zum Impfangebot der Ärzte gesehen, sondern als wichtige Ergänzung.«
Die Apotheken wollen damit einen Beitrag leisten, die Bereitschaft der Bevölkerung, sich gegen Influenza impfen zu lassen, zu erhöhen. »Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation, dass sich 75 Prozent der älteren Menschen und Risikogruppen gegen Grippe impfen lassen sollten, haben wir in Deutschland mit einer Quote von etwa 35 Prozent noch lange nicht erreicht. Da ist noch viel aufzuholen. Die wissenschaftliche Auswertung unserer Impfkampagne zeigt deutlich, dass durch die Einbindung der Apotheken die Impfquote wie in anderen Ländern auch gesteigert werden kann.«
15.8.2021
Was ein positiver HPV-Test bedeutet
Gebärmutterhalskrebs wird fast immer durch eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) verursacht. Ein HPV-Test gehört daher für Frauen ab 35 zur jährlichen Routine-Untersuchung beim Frauenarzt dazu. Ein positiver Test ist jedoch kein Grund zur Panik, erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Was bedeutet eine HPV-Infektion am Gebärmutterhals? Entwickelt sich daraus Krebs?
Weg-Remers:Das Besondere an Papillomaviren ist, dass die Infektion meist keine Beschwerden verursacht und von allein ausheilt, völlig folgenlos. Praktisch alle Erwachsenen sind mit HPV schon in Kontakt gekommen, ohne dass sie deshalb langfristig krank geworden sind. Es gibt jedoch immer wieder Menschen, bei denen die Infektion länger anhält. Das kann auch Frauen mit einer HPV-Infektion des Gebärmutterhalses passieren. Unter ungünstigen Umständen kann sich mit der Zeit das Gewebe verändern – bis hin zu Krebsvorstufen. Werden diese nicht rechtzeitig bei einer Früherkennungsuntersuchung erkannt und entfernt, kann daraus tatsächlich Krebs entstehen, der tiefer ins Gewebe vordringt.
Wie wird eine solche Infektion behandelt?
Weg-Remers:Die Infektion selbst lässt sich derzeit nicht behandeln. Da sie meist von allein ausheilt, genügt zunächst eine regelmäßige Kontrolle. Kommt es zu Gewebeveränderungen – von der Warze bis hin zu Krebsvorstufen –, sollte man handeln. Sogenannte Feigwarzen an der Scheide oder am Darmausgang werden mit dem Skalpell entfernt, vereist oder mit Medikamenten behandelt. Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals, die sich nicht zurückbilden, kann man durch eine kleine Operation entfernen. Für die betroffene Frau ist der Eingriff nur wenig belastend und hat normalerweise auch keinen Einfluss auf eine spätere Schwangerschaft.
Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es für Frauen?
Weg-Remers:Ab dem Alter von 20 Jahren können sich Frauen einmal im Jahr beim Frauenarzt untersuchen lassen. Bei der allgemeinen gynäkologischen Untersuchung macht er einen Abstrich vom Gebärmutterhals, und die entnommenen Zellen werden unter dem Mikroskop auf Veränderungen untersucht. Für Frauen ab 35 reicht dieser Abstrich alle drei Jahre – aber sie bekommen zusätzlich einen HPV-Test, der zeigen soll, ob bei ihnen eine nicht ausgeheilte Infektion besteht.
1.6.2021
Elektromobile geben Freiheit zurück
Viel zu viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen und für Besorgungen ständig jemanden um Hilfe bitten müssen: In dieser Situation befinden sich viele Menschen mit Gehbehinderung. Wie Senioren mit Elektromobilen ein Stück Freiheit zurückgewinnen können, erklärt die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Bei Elektromobilen gibt es eine ähnlich große Bandbreite an Modellen wie bei PKW. Sie kosten jedoch erheblich weniger und fahren nicht ganz so schnell. Bei 6 km/h geht es los. Andere Modelle schaffen sogar bis 15 km/h. Bis zu dieser Geschwindigkeit gelten alle als Krankenfahrstühle und lassen sich ohne weitere Fahrerlaubnis fahren. Die Ausstattung reicht von einfach und funktionell bis zu komfortabel und luxuriös mit entsprechendem Preisschild. Alle verfügen über einen aufladbaren Akku.
Welches Modell sich im Einzelfall eignet, hängt davon ab, wie der Fahrer es nutzen möchte. Die langsameren Modelle dienen eher als Alternative zu einem handgetriebenen Rollstuhl, um kleine Strecken zu überbrücken. Bei höherer Geschwindigkeit legen die Mobile weitere Wege in kurzer Zeit zurück und vergrößern so den Radius des Fahrers erheblich. Daneben gibt es auch faltbare Mobile, die zum Beispiel in den Kofferraum eines Autos passen.
Weiterhin ist es für eine Entscheidung wichtig, ob man auch auf unebenen Wegen damit unterwegs sein möchte und wie viel mit dem Elektromobil transportiert werden soll. Und nicht zuletzt: Wie groß und schwer ist der Fahrer? Eine Beratung im Fachhandel hilft, ein passendes Modell zu finden.
Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten für ein Elektromobil, wenn medizinisch notwendige Gründe vorliegen. Stellt der Arzt eine Verordnung aus, ist es wichtig, mit der Krankenkasse zu sprechen, welche Voraussetzungen für eine Kostenübernahme bestehen. Beispielsweise gibt es wie bei Medikamenten auch bei solchen Hilfsmitteln Verträge der Kassen mit einzelnen Anbietern, an die die Versicherten gebunden sind.
1.5.2021
Was smarte Hörgeräte können
Wer in der Stadt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, begegnet vielen Menschen mit »Knopf im Ohr«, etwa um mit dem Smartphone Musik zu hören. Natürlich handelt es sich dabei nicht um Hörgeräte, aber moderne Hörhilfen haben sich bei den allgegenwärtigen Smartphone-Kopfhörern einige gute Eigenschaften abgeschaut, erklärt die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Der Gedanke liegt eigentlich nahe, aber man muss erst einmal darauf kommen: Warum soll ich mir einen Telefonhörer ans Ohr halten oder den Fernseher laut drehen, wenn ich bereits ein Hörgerät trage, das ähnlich wie ein Lautsprecher arbeitet? Eigentlich wäre es doch viel einfacher, den Ton direkt an das Hörgerät im Ohr zu senden.
Was vor vielen Jahren noch wie Science Fiction klang, ist seit Einzug der Computer und Smartphones in unseren Alltag Realität geworden. Smartphones übertragen Telefongespräche drahtlos an Freisprechanlagen im Auto und versorgen die Stereoanlage im Wohnzimmer oder eben Kopfhörer mit Musik. Möglich macht das eine Übertragungstechnik namens Bluetooth, die auf Entfernungen von einigen Metern Signale von A nach B schickt.
Auch viele Hörsysteme nutzen heute diese Technologie, damit der Ton ohne Umweg und in besserer Qualität zum Hörgerät und von dort ins Ohr gelangt. Oft dient dabei das Smartphone als Angelpunkt, das Hörgerätenutzer mit ihrer Hörhilfe koppeln und über das sie die Signale steuern können. Speziell auf das Hörsystem abgestimmte Apps erleichtern die Bedienung und helfen darüber hinaus, die Tonqualität an die Hörumgebung anzupassen.
Meist finden sich solche Systeme in Hörgeräten ab der Mittelklasse aufwärts. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Geräte nur zum Teil, so dass Patienten den Aufpreis selbst tragen müssen. Welche Eigenschaften die Geräte noch aufweisen und ob sich ein zuzahlungsfreies Basisgerät ebenfalls für Sie eignet, dazu berät ein Hörakustiker individuell.
15.4.2021
Wie Gesundheits-Apps helfen können
Digitale Gesundheitsanwendungen können heute viel mehr als Schritte oder Kalorien zählen. Auch Patienten mit chronischen Erkrankungen profitieren von ihnen, informiert die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Drei Arten von digitalen Gesundheitsanwendungen (Gesundheits-Apps) lassen sich laut Verbraucherzentrale unterscheiden: Apps, die ein gesundheitsbewusstes Verhalten unterstützen, zählen zu den Lifestyle-Apps. Zu ihnen gehören etwa Fitness-Tracker. Die zweite Gruppe bilden Service-orientierte Apps. Sie erinnern die Nutzer beispielsweise daran, dass es Zeit ist, ein Arzneimittel einzunehmen. Andere dienen als Tagebuch, um den Verlauf oder die Symptome einer Erkrankung zu dokumentieren, etwa die Stärke von Schmerzen, Blutdruck- oder Blutzuckerwerten.
Die dritte und sensibelste Gruppe bilden medizinische Apps. Sie dienen der Diagnose oder Therapie einer Erkrankung und müssen als Medizinprodukt zugelassen werden. Einige Apps – etwa zur Unterstützung von Patienten mit Multipler Sklerose, Migräne oder psychischen Erkrankungen – können sich gesetzlich Versicherte inzwischen auf einem Kassenrezept verordnen und die Kosten erstatten lassen. Welche dies aktuell sind, ist im Verzeichnis digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGA, auf der Internetseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte einsehbar. Wer digitale Gesundheitsanwendungen nutzen möchte, sollte einen kritischen Blick auf die Zuverlässigkeit und die Datensicherheit werfen, rät die Verbraucherzentrale. Schließlich vertrauen Anwender den Anbietern sensible Gesundheitsdaten an. Unterstützung bei der App-Auswahl kann die Weiße Liste der Bertelsmann Stiftung bieten, die sich derzeit im Aufbau befindet.
1.4.2021
Telepharmazie als neuer Weg in die Apotheke
Sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen – für viele ist das selbstverständlich. Aber wenn der Weg dorthin beschwerlich oder gar unmöglich wird? Dann gibt es neben dem Telefon heutzutage weitere Möglichkeiten, informiert die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Per App zur pharmazeutischen Beratung – das vermindert nicht nur in Pandemie-Zeiten die Zahl der persönlichen Kontakte. Es ermöglicht vor allem Patienten, die nicht selbst in die Apotheke kommen können, eine umfassende pharmazeutische Beratung – sei es aufgrund höheren Alters, einer Erkrankung oder als Elternteil mit einem kranken Kind daheim. Das berichtet Apothekerin Margit Schlenk, Moritz-Apotheke Nürnberg und Gründerin von Apomondo, im Gespräch mit der Neuen Apotheken Illustrierten. Apomondo bietet die technischen Voraussetzungen, mit denen Vor-Ort-Apotheken und Patienten per Bildschirm ins Gespräch kommen können.
Anders als am Telefon kann sich der Apotheker oder die PTA im Rahmen der Telepharmazie etwa den Hautzustand des Patienten ansehen oder sich die Anwendung von Arzneimitteln wie Asthmasprays oder Insulinpens zeigen lassen, um auf mögliche Anwendungsfehler aufmerksam zu machen. Auch ein Medikations-Check oder eine ausführliche Beratung zu Ernährung und Bewegung, wie sie für Patienten mit Diabetes oder erhöhten Harnsäurewerten wichtig ist, können so erfolgen. Dass die Beratung ohne Maske von Angesicht zu Angesicht möglich ist, empfinden viele Patienten als wohltuend.
Zum technischen Hintergrund: Grundlage bildet eine App, die sich die Patienten auf ein Handy, Tablet oder den Laptop/PC herunterladen. Wichtig sind eine Kamera und ein Mikrofon. Für das Gespräch können sie mit einer Apotheke vor Ort einen Termin wählen. Sie erhalten dann von der Apotheke einen Einwahl-Link und einen Code, den sie eingeben. Alles findet auf Servern in Deutschland statt und entspricht den hiesigen Vorschriften in Sachen Datensicherheit. 350 Apotheken bieten dies bereits an, Tendenz steigend.
23.3.2021
Guter Apothekenservice dank schneller Daten
Digitale Unterstützung ist aus den Apotheken heutzutage nicht mehr wegzudenken, wenn Arzneimittel und Informationen rasch zum Patienten gelangen sollen. Die Neue Apotheken Illustrierte nennt in ihrer aktuellen Ausgabe drei Beispiele.
Digitaler Daten-Express:
Rund 14 000 000 Datensätze sind nach Zahlen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in den EDV-Systemen der Apotheken hinterlegt. So können die Apothekenmitarbeiter schnell ermitteln, welches Arzneimittel ein gesetzlich krankenversicherter Patient laut Rabattvertrag erhalten darf. Nicht jedes kann immer und überall vorrätig sein. Doch auch die Lagerbewirtschaftung in der Apotheke und die Übermittlung der Bestellungen an den Großhandel erfolgen heute digital. In den Rückmeldungen erfährt die Apotheke in Sekundenschnelle, welche Arzneimittel mit der nächsten Lieferung kommen und welche anderweitig bestellt werden müssen. Aber auch für Patienten gibt es digitale Unterstützung, zum Beispiel Apps, mit denen man sein Medikament in der Apotheke der eigenen Wahl vorbestellen kann.
Schutz vor Fälschung:
6 200 000 Arzneimittelpackungen werden täglich gescannt, um mittels eines speziellen Codes auszuschließen, dass es sich um eine Fälschung handelt. Über die Arzneimittelsicherheit wacht zudem die AMK, die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker. Ihre Meldungen können die Apotheken heute jederzeit online abrufen, über einen sogenannten RSS-Feed erhalten und rasch umsetzen.
Schnell zum Notdienst:
Auch in Sachen Notdienst gibt es digitale Unterstützung für die Patienten. Laut ABDA rufen diese über 15 Millionen Mal pro Jahr den »Apothekenfinder 22 8 33« auf, um zu erfahren, wo sich – je nach Tageszeit – die nächstgelegene Apotheke beziehungsweise Notdienstapotheke befindet: am häufigsten über die Webseite www.aponet.de (über 13 Millionen Aufrufe), über mobiles Internet (über 1 Million Aufrufe) oder über die Smartphone-App (580 000 Aufrufe).
1.3.2021
Was die Apotheke vor Ort auszeichnet
Apotheken sind flächendeckend im Nacht- und Notdienst erreichbar und stehen für eine kompetente und sichere Arzneimittelversorgung. Damit das auch künftig so bleibt, soll ein neues Gesetz die Apotheke vor Ort in Ihrer Arbeit unterstützen und noch mehr Service für die Kunden ermöglichen. Was geplant ist, erläutert Apotheker Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Wie kommt das neue Gesetz den Patienten zugute?
Dittrich: Bislang durften ausländische Versandapotheken ihren Patienten Boni und Rabatte für jedes eingeschickte Rezept anbieten. Das klingt aus Patientensicht zwar gut, aber damit wurde die deutsche Preisbindung unterlaufen. Sie soll die Patienten vor »Abzocke« schützen und den wirtschaftlichen Betrieb der Apotheken sichern. Nun steht im Sozialgesetzbuch, dass auch ausländische Versandapotheken nur noch dann mit gesetzlichen Kassen abrechnen dürfen, wenn sie sich an deutsches Recht halten.
Apotheken sollen auch neue Dienstleistungen anbieten dürfen. Um welche geht es dabei?Dittrich: Die neuen Angebote wird es wahrscheinlich erst ab dem Jahr 2022 geben, da sich laut Gesetz zunächst Apotheker und Kassen über den genauen Inhalt und Umfang einigen müssen. Die Dienstleistungen sollen Versorgungsdefizite beheben. Ein Beispiel dafür wäre eine Medikationsanalyse, bei der die gesamte Medikation eines Patienten aufgelistet und überprüft wird.
Was belastet trotz des neuen Gesetzes weiterhin die zur flächendeckenden Arzneimittelversorgung notwendigen Apotheken vor Ort?Dittrich: Die flächendeckende Einführung des E-Rezeptes im Jahr 2022 wird ein entscheidender Punkt. Man wird es in allen Vor-Ort-Apotheken einlösen können. Aber es droht die Gefahr, dass Dritte, die gar nicht direkt an der Versorgung beteiligt sind, durch Werbeversprechungen versuchen, damit Geschäfte zu machen, zum Beispiel indem sie elektronische Rezepte zu einzelnen Anbietern lenken.
Was macht die Vor-Ort-Apotheke für die Menschen hierzulande so wichtig?Dittrich: Die Apotheke bildet vielerorts einen zentralen Anlaufpunkt für alle Menschen, die Fragen zu ihrer Gesundheit haben. Sie ist bei akuten Gesundheitsproblemen immer und sofort da. Dabei spielen nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch soziale Nähe und persönliches Vertrauen eine große Rolle, vor allem für ältere Menschen und junge Familien.
15.2.2021
Augengesundheit: Ab 40 regelmäßig zur Vorsorge
Grüner Star, auch als Glaukom bekannt, ist eine häufige Augenerkrankung, die zu bleibenden Sehschäden führen kann. Da die Krankheit oft unbemerkt voranschreitet, ist eine Früherkennung beim Augenarzt umso wichtiger. Diese Termine sollte man trotz Pandemie unbedingt wahrnehmen, rät die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Ein Glaukom ist keine Seltenheit: Schätzungen zufolge haben 2 von 100 Menschen über 40 Jahre ein solches. Grund dafür ist eine Schädigung des Sehnervs, die häufig wegen eines zu hohen Augeninnendrucks entsteht. Dies führt dazu, dass der Sehbereich schleichend immer größere Lücken aufweist. In fortgeschrittenem Stadium nimmt auch die Sehschärfe ab. Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, lässt sich der Sehverlust jedoch aufhalten oder verzögern.
Zur Diagnose werden die Sehnervenköpfe beider Augen mit einem Spezialmikroskop vom Augenarzt untersucht und der Augeninnendruck gemessen. Dies empfehlen Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) allen Personen ab 40 Jahren in einem Abstand von fünf Jahren und Personen ab 60 Jahren alle zwei bis drei Jahre.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Untersuchung aufgrund fehlender Daten bislang jedoch nicht. Patienten müssen die 20 bis 40 Euro, die dafür anfallen, selbst bezahlen. Die Experten der DOG und vom BVA kritisieren, dass der Nutzen dieser Untersuchungen immer wieder in Frage gestellt wird: »Die Glaukom-Früherkennung ist sehr sinnvoll und wichtig, da gibt es keine Frage«, informiert DOG-Präsident Professor Dr. Hans Hoerauf.
Eine doppelblinde, randomisierte Studie, die den direkten Nutzen der Untersuchungen nachweist und die Krankenkassen dazu bewegen könnte, die Untersuchung zu bezahlen, werde es aus einem einfachen Grund auch in Zukunft nicht geben: Für eine solche Studie müsste es eine Kontrollgruppe geben, die keine Früherkennung erhält. »Aus augenärztlicher Sicht ist das ethisch nicht vertretbar«, sagt Hoerauf.
Wird ein Glaukom durch ein Screening rechtzeitig erkannt, lässt sich die Erkrankung durch Augentropfen, Lasereingriffe oder chirurgische Maßnahmen aufhalten oder verzögern. Ohne Behandlung kann es sogar zur Blindheit kommen.
10.2.2021
Pandemie geht uns alle an
Die Coronavirus-Pandemie wirkt sich im Berufsleben für jeden unterschiedlich aus, abhängig von Job und Branche. Wie sich die Arbeitswelt durch das Virus verändert, hat die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe Professor Dr. Nico Dragano von der Düsseldorfer Universitätsklinik gefragt.
Die Arbeitswelt hat sich durch das Coronavirus SARS-CoV2 gewandelt. Während einige Bereiche wie das produzierende Gewerbe radikale Einschnitte hinnehmen mussten, läuft es in anderen Sparten annähernd normal. Dragano macht unterschiedliche Entwicklungen aus: „Wir sehen grundsätzlich drei verschiedene Trends. So müssen Menschen, die beispielsweise in der Gastronomie, im Kultur- oder Veranstaltungsbereich oder in der Reisebranche arbeiten, häufig Kurzarbeit machen, fürchten Arbeitslosigkeit, zumindest aber Lohneinbußen oder – das gilt für viele Selbstständige – ein unfreiwilliges Absinken des Umsatzes. Das alles sind arbeitsbezogene Stressoren, die einen Anstieg psychischer Erkrankungen und depressiver Symptome befürchten lassen. Auch körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden können daraus resultieren. Die zweite große Gruppe der von der Pandemie betroffenen Arbeitnehmer sitzt überwiegend im Homeoffice, die dritte Gruppe umfasst all diejenigen, die nicht von zu Hause arbeiten können.“
Mehrmonatiges Homeoffice lässt die Menschen nicht unbeeindruckt. Dragano sieht vor allem den sogenannten Techno-Stress, der auf die Betroffenen einstürmt: „Unter Hochdruck und ohne passende Rahmenbedingungen werden neue Technologien eingeführt. Hinzu kommt die Doppelbelastung derjenigen, die sich parallel um ihre Familie kümmern. Erste Daten einer EU-weiten Befragung zeigen, dass sie häufig mit schlechtem Gewissen kämpfen. Sie glauben, sich zu wenig dem Job widmen zu können, aber auch, nicht genügend Zeit für die Familie zu haben. Hinzu kommt das Phänomen der Entgrenzung: Die Arbeit scheint nicht aufzuhören.“ Dragano erinnert jedoch daran, dass Homeoffice auch entlastend wirken kann. So fällt dadurch die Hin- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz weg und zudem kann man flexibler seine Aufgaben erfüllen.
Führungskräfte sind mit der Situation konfrontiert, Ängsten in Zusammenhang mit der Pandemie zu begegnen. Dragano hat hierfür folgenden Rat: „Oft reicht es, wenn sie Sorgen und Nöte der Beschäftigten ernst nehmen, erreichbar sind und reagieren, wo es geht – und natürlich eine Gefährdungsbeurteilung durchführen. In dieser Zeit hat aber niemand das perfekte System, psychischen Belastungen und Gesundheitsgefahren zu begegnen. Vielleicht können schon niederschwellige Angebote Wirkung zeigen, zum Beispiel eine Mittagspause, in der sich alle Beschäftigten im Homeoffice am Bildschirm treffen, um nicht sozial isoliert zu sein. Eventuell lädt man mal einen Referenten für ein solches Onlinetreffen ein, dessen Vortrag für Gesprächsstoff sorgt. Insgesamt wird uns die Suche nach Lösungen für die psychischen Folgen der Pandemie am Arbeitsplatz aber noch lange beschäftigen.“
18.1.2021
Medikamente einnehmen: So geht es leichter
Im Alter bereitet die Arzneimitteleinnahme oft Probleme. Schluckbeschwerden, ein schlechtes Sehvermögen und Medikamente, die parallel eingenommen werden müssen, werden zu Hürden bei der Arzneimitteltherapie. Die Neue Apotheken Illustrierte fasst in ihrer aktuellen Ausgabe zusammen, wie die Einnahme gelingt.
Tablettenteilen stellt eine motorische Herausforderung dar. Es gibt spezielle Tablettenteiler, doch selbst die erfordern viel Kraft und funktionieren exakt nur mit runden Tabletten. Ein Tipp, um den Problemen vorzubeugen: Der Arzt kann häufig die geringere Stärke rezeptieren. Dient das Teilen nur dazu, die Tablette schluckbar zu machen, eignen sich andere Methoden besser.
Wissenschaftler haben erarbeitet, wie feste Medikamente am leichtesten die Kehle hinuntergleiten. Tabletten etwa legt man auf die Zunge und schluckt, während man Wasser aus einer weichen Plastikflasche einsaugt, sodass sich die Flasche eindellt. Kapseln platziert man auf der Zunge, nimmt einen Schluck Wasser, neigt den Kopf nach vorne und schluckt die Kapsel so fast unbemerkt. Außerdem helfen Gele, mit denen man Tabletten überziehen kann, damit sie besser rutschen. Apotheker raten, Tabletten nur nach Rücksprache zu zerdrücken und Kapseln nicht einfach zu öffnen. Auch wenn es das Schlucken angenehmer macht – die Wirksamkeit kann darunter leiden.
Alternativ können Ärzte und Apotheker auch zu einer andern Arzneiform raten. Viele Wirkstoffe gibt es als Saft, Tropfen oder Schmelztabletten. Wer hier befürchtet, ungenaue Dosierlöffel in den Mund balancieren zu müssen, kann beruhigt sein. Dosierspritzen gehören mittlerweile zu vielen Säften dazu. In der Apotheke sind solche Spritzen sogar mit Flaschenhals Adapter ergänzend zu Tropfflaschen erhältlich. Damit entfällt fehlerbehaftetes Tropfenzählen. Als Hilfestellung kann das Apothekenteam das der Anzahl der verordneten Tropfen entsprechende Volumen auf der Spritzenskala markieren. Zudem unterstützt die Apotheke gerne beim ersten Öffnen, wenn sich die Versiegelung der Flasche schwierig lösen lässt.
4.1.2021
Patientenakte jetzt auch elektronisch
Seit dem 1. Januar gibt es die Patientenakte in elektronischer Form. Was das für die Praxis bedeutet, erklären Charly Bunar und Andreas Weschke, Produktmanager für die elektronische Patientenakte bei der Gematik. Das vollständige Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Ist die Nutzung der elektronsichen Patientenakte freiwillig?
Weschke: Sie ist gleich in dreierlei Hinsicht für den Versicherten freiwillig. Dies beginnt bei der grundsätzlichen Frage, ob der Versicherte den Service, eine elektronische Patientenakte zu pflegen, nutzen möchte oder nicht. Wenn er sich dafür entscheidet, legt er im Anschluss allein fest, ob und welche Daten er in seine elektronische Patientenakte einstellt oder von Ärzten und Apothekern über ihn eingestellt werden sollen. Und schlussendlich liegt auch die Entscheidung, wer auf die elektronische Patientenakte Zugriff hat, allein bei ihm. Die Akte ist mit ihrer Anlage zu Jahresbeginn zunächst vollkommen leer und wird erst Schritt für Schritt durch den Versicherten selbst oder auf seinen Wunsch hin vom Arzt oder Apotheker befüllt.
Wo liegen die Daten und mit welchen technischen Mitteln können Patienten sie nutzen?
Bunar: Der Versicherte greift im Normalfall ganz einfach über seine mobilen Geräte wie Smartphone oder Tablet auf seine elektronische Patientenakte zu. Die dafür notwendigen Apps werden durch seine Krankenkasse kostenfrei für ihn bereitgestellt.
Welche Vorteile soll die elektronische Patientenakte für Patienten bringen?
Weschke: Vielen Versicherten fällt es aktuell noch schwer, sich einen Überblick über ihren bisherigen Krankheitsverlauf, eingenommene Medikamente und Diagnosen zu verschaffen und diese Informationen übersichtlich an einer Stelle aktuell zu halten. Doch selbst wenn es den Versicherten gelingt, diesen Überblick eigenständig zu behalten, scheitern viele im nächsten Schritt daran, ihre Informationen später den an ihrer Gesundheitsversorgung beteiligten Ärzten und Apothekern wieder zur Verfügung stellen zu können, ohne dass alles wieder neu abgetippt oder gescannt werden muss. Genau hier setzt die elektronische Patientenakte an: Sie ermöglicht dem Versicherten einerseits die übersichtliche Aufbewahrung seiner Dokumente und erlaubt andererseits auch die Bereitstellung dieser Daten genau dort, wo sie das nächste Mal in einer Behandlung benötigt werden. Digital, aktuell – und das, ganz ohne große Aktenordner von A nach B zu tragen.
5.11.2020
Notruf: Wie das Smartphone hilft
Ganz klar: 112 ist die Rufnummer, die Hilfe schickt, wenn jemand in Not ist. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass Betroffene oder Zeugen nicht genau sagen können, wo sie sich befinden. Dank Smartphone und moderner Technik findet der Notarzt den Unfallort jedoch trotzdem. Wie das funktioniert, erfahren Leser in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Alle modernen Smartphones sind heute in der Lage, den eigenen Standort genau zu bestimmen – selbst ohne Zutun des Nutzers. Die Technologie dahinter, die mittlerweile immer mehr Leitstellen in Deutschland nutzen, nennt sich abgekürzt AML (Advanced Mobile Location). Sie löst die reine Funkzellenortung ab, die weniger genaue Positionsdaten liefert.
Bei AML handelt es sich nicht um eine App, die man erst installieren muss. Es ist bereits in das Betriebssystem der meisten Smartphones integriert. Bei Android ab der Version 4, iPhones sind seit iOS 13.3 dabei. Alle deutschen Mobilfunkanbieter unterstützen AML. Ältere Smartphones und herkömmliche Mobiltelefone können keine Positionsdaten übermitteln.
Wählt man nun mit dem Smartphone den Notruf, sendet AML innerhalb weniger Sekunden mehrfach automatisch den Aufenthaltsort per Internet oder SMS an einen für ganz Deutschland zentralen AML-Endpunkt-Server. Von dort kann die zuständige Leitstelle die Daten der Notrufe in ihrer Region abrufen. AML nutzt für die Standortbestimmung nicht nur die Funkzellenposition, sondern auch andere in den Smartphones integrierte Funktionen wie WLAN und GPS. Hierdurch können Standortdaten mit einer Genauigkeit von wenigen Metern an die Leitstellen gesendet werden. Das spart kritische Minuten bei der Rettung von Menschenleben.
Die Datenschützer haben ebenfalls grünes Licht gegeben, denn die Geodaten sind verschlüsselt und werden wie alle anderen Notrufdaten nach einer definierten Zeit gelöscht.
1.10.2020
Arzneimittel: Wann und wie einnehmen?
Am besten hebt man die Packungsbeilage eines Arzneimittels immer gut auf, denn darin finden sich viele Informationen, die die Einnahme erleichtern und die Wirkung verbessern. Die Neue Apotheken Illustrierte fasst in ihrer aktuellen Ausgabe zusammen, wann und wie man ein Medikament anwenden soll.
Für die optimale Wirkung eines Medikaments in Kapsel- oder Tablettenform kommt es auf Details an. Das fängt schon bei der Dosis an: Nehme ich eine oder gleich zwei Tabletten auf einmal? Die Dosis hängt oft von der Größe und dem Gewicht des Patienten ab. Und natürlich von der zu behandelnden Erkrankung. Hier gibt der Beipackzettel genauestens Auskunft, ergänzt um die Information, wie oft pro Tag der Patient die Einzeldosis einnehmen soll. »Zweimal täglich« bedeutet dabei alle zwölf Stunden, »dreimal täglich« alle acht Stunden.
In diesem Zusammenhang spielt es bei vielen Tabletten und Kapseln eine entscheidende Rolle, wann genau in Bezug auf die Mahlzeiten die Einnahme erfolgen soll. Manche Angaben in der Packungsbeilage sind dabei missverständlich. »Übersetzt« bedeuten sie Folgendes:
Diese Aufzählung macht sehr deutlich, dass sich die Aufnahme-Eigenschaften von Wirkstoffen unterscheiden. Manche werden besonders gut im Magen-Darm-Trakt in den Körper aufgenommen, wenn sie beispielsweise zusammen mit Fetten aus der Nahrung vorliegen. Bei anderen wiederum verhindern Nahrungsmittelbestandteile den raschen und vollständigen Übertritt in die Blutbahn. Sie wirken dann nicht oder nicht richtig, wenn man sie zum Essen anwendet. Allen gemeinsam ist jedoch, dass man sie am besten mit 200 Millilitern Leitungswasser und in aufrechter Körperhaltung einnimmt.
15.9.2020
Wechselwirkungen vermeiden
So erstaunlich es klingt: Gleichzeitig verzehrte Nahrung und parallel eingenommene Arzneimittel können die Wirkung des Medikaments im Extremfall bis zur Wirkungslosigkeit abschwächen. Aber es sind auch lebensgefährliche Überdosierungen möglich. Damit ein Arzneimittel optimal wirken kann, ist es daher entscheidend, ob, wann und wie es eingenommen wird. Darauf weist die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe hin.
In der Packungsbeilage sind alle Arznei- und Nahrungsmittel aufgeführt, von denen Ärzte wissen, dass sie mit dem Wirkstoff des Medikaments in Wechselwirkungen treten. Je nachdem, wie diese Interaktion zustande kommt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie zu verhindern.
Zum einen können sich zwei Arzneistoffe bei ihrer Wirkung im Körper beeinflussen, beispielsweise Blutdrucksenker und bestimmte Schmerzmittel. Der Blutdruck sinkt dann nicht wie gewünscht. Bei gelegentlicher Einnahme des Schmerzmittels fällt das nicht ins Gewicht, bei länger dauernder Einnahme allerdings schon. Der Arzt kann hier über einen Wechsel des Präparats entscheiden.
Zum anderen können sich Arzneimittel und Nahrungsmittel beeinflussen, indem sie direkt miteinander reagieren, wenn der Patient sie zusammen einnimmt, oder wenn sie vom Körper in gleicher Weise abgebaut werden. Diese Konkurrenz kann den Prozess beschleunigen oder verlangsamen, was beides die Wirkung im Körper verändert. Hier hilft es oft bereits, einen zeitlichen Abstand bei der Einnahme einzuhalten, damit die Wechselwirkung nicht auftritt. Deswegen beispielsweise bestimmte Antibiotika nicht mit Milch einnehmen. Das in ihr enthaltene Calcium würde sonst dafür sorgen, dass das Medikament nur schwer aus dem Magen ins Blut gelangt. Es könnte dann nur noch unvollständig wirken.
Deshalb gilt: Vor der Einnahme eines Arzneimittels den Apotheker um Rat fragen, wie genau es wann anzuwenden ist.
1.9.2020
Wie wahrscheinlich sind Nebenwirkungen?
Waschzettel, Beipackzettel oder Packungsbeilage: Jeder kennt die meist eng beschriebene, auf dünnem Papier gedruckte »Gebrauchsanweisung«, die jedem Medikament beiliegt. Die Neue Apotheken Illustrierte erklärt die wichtigsten Fachbegriffe. In der aktuellen Ausgabe: »Nebenwirkungen«.
Die unerwünschten Wirkungen, die die Packungsbeilage aufzählt, sind im Laufe der Zulassungsstudien oder erst nach jahrelangen Erfahrungen bekannt geworden. Sie sollten aber kein Grund zu übermäßiger Besorgnis sein, denn für gewöhnlich treten solche Nebenwirkungen selten auf oder verlaufen eher mild oder vorübergehend. Ansonsten wäre der entsprechende Wirkstoff nicht als Arzneimittel zugelassen worden oder hätte bei späterem Bekanntwerden seine Zulassung wieder verloren.
Dabei muss man die Nebenwirkung in Beziehung zur Hauptwirkung betrachten. Bei Medikamenten gegen lebensbedrohliche Erkrankungen wie Krebs nimmt man schwerere Nebenwirkungen in Kauf als zum Beispiel bei Erkältungsmitteln. Womit man rechnen muss und wie wahrscheinlich das ist, beschreibt das Kapitel »Nebenwirkungen« der Packungsbeilage ganz genau. Hier gibt es verschiedene Kategorien, eingeteilt anhand wissenschaftlicher Daten zu dem Wirkstoff. Sie reichen von »Sehr häufig« bis »Nicht bekannt«:
Bemerkt man nach der Einnahme eines Medikaments eine Nebenwirkung, die bisher nicht oder als »selten« oder »sehr selten« aufgeführt ist, lohnt es sich, diese zu melden. Gute Anlaufstellen dafür: Arzt und Apotheker. Zudem steht auf einer Website des Paul-Ehrlich-Instituts ein Online-Meldeformular zur Verfügung, die Adresse lautet https://nebenwirkungen.pei.de.
1.8.2020
Gesundheitshelfer fürs Smartphone auf Rezept
Werden Gesundheits-Apps auf ein Smartphone oder Tablet aufgespielt, können sie beispielsweise helfen, an die Einnahme von Medikamenten zu erinnern. Ein neues Gesetz erlaubt es Ärzten bald, bestimmte Apps auf Kassenkosten zu verschreiben. Was ist davon zu halten? Die Neue Apotheken Illustrierte hat in ihrer aktuellen Ausgabe Ann Marini, stellvertretende Pressesprecherin des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), gefragt.
Frau Marini, ab wann dürfen Apps auf Kassenkosten verschrieben werden und welche Voraussetzungen müssen sie dafür erfüllen?
Marini: Wenn Apps vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft, als medizinisch sinnvoll eingestuft und gelistet sind, können Ärzte diese Apps verschreiben. Nach Medieninformationen dürfte das im Herbst der Fall sein. Wichtiges Kriterium für eine Listung durch das BfArM und damit für eine Finanzierung durch die GKV wird sein, ob die Apps einen sogenannten positiven Versorgungseffekt aufzeigen können. Aus unserer Sicht sollte ein positiver Versorgungseffekt nicht nur eine patientenrelevante Verfahrens- und Strukturverbesserung sein, sondern vielmehr mit dem medizinischen Nutzen für den Patienten verknüpft sein.
Ist die gerade im Gesundheitsbereich so wichtige Datensicherheit bei Apps ausreichend zu gewährleisten?
Marini: Ganz sicher ein wichtiger Punkt, der darüber entscheidet, wie die Apps künftig von Ärzten eingesetzt und von Patienten genutzt werden. Denn die Anforderungen an den Datenschutz bei Sozial- und Gesundheitsdaten sind nicht umsonst strenger geregelt als in anderen Bereichen. Antworten darauf müssen jedoch nicht von uns Krankenkassen kommen, sondern von den Herstellern und Anbietern der Apps, die ihre Produkte vermarkten wollen.
Worauf sollte man als Patient bei der Auswahl von Gesundheits-Apps achten?
Marini: Das ist pauschal schwer zu sagen. Denn vermutlich wird das App-Angebot sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist sicherlich, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, was der Einsatz der App bei der Behandlung genau bewirken soll und welchen Vorteil die App gegebenenfalls gegenüber Alternativen bringt. Wichtig ist, dass die Patienten bei der Behandlung mitwirken, Stichwort Compliance – das gilt nicht nur in der digitalen, sondern auch in der analogen Welt.
15.7.2020
Corona-Warn-App: Sind Sie schon dabei?
Von den Menschen, denen wir in unserem Alltag begegnen, könnten einzelne mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sein, ohne dass sie davon wissen. Denn oft machen sich die Symptome erst einige Tage nach der Ansteckung bemerkbar. In dieser Zeit kann die Person das Virus aber bereits unbemerkt an andere weitergeben. In der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten stellen die Redakteure die Corona-Warn-App der Bundesregierung genauer vor.
Die Corona-Warn-App der Bundesregierung warnt uns, wenn wir Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person hatten, und hilft somit dabei, die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Aber wie funktioniert das?
Haben zwei Personen die Corona-Warn-App installiert, tauschen ihre Smartphones bei einer Begegnung verschlüsselte Codes aus. Die App misst auch, wie lange die beiden Personen miteinander in Kontakt waren und wie groß der Abstand zwischen ihnen war. Personenbezogene Daten bleiben aber geheim.
Wurde jemand positiv auf das Coronavirus getestet, kann er oder sie diese Information anonym allen anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Die App warnt dann jeden, der Kontakt zur infizierten Person hatte, und gibt konkrete Empfehlungen, was nun zu tun ist. Die Anwendung steht seit Mitte Juni kostenfrei im Apple App Store und im Play Store von Google zum Download bereit.
1.7.2020
Wogegen wirkt mein Desinfektionsmittel?
Die Coronavirus-Pandemie hat es deutlich gemacht: So lange es keine Medikamente oder Impfung gegen eine ansteckende Krankheit gibt, bleibt als einziger Schutz die Hygiene. Was bedeuten die Angaben auf einem Desinfektionsmittel? Die Neue Apotheken Illustrierte klärt in ihrer aktuellen Ausgabe auf.
Desinfektionsmittel und ihre Einteilung nach Wirkung:
Ist ein Mittel tuberkulozid, wirkt es gegen Tuberkulose- Bakterien.
Ist ein Mittel sporizid, wirkt es gegen Sporen von Bakterien, das sind sehr widerstandsfähige Dauerformen von bestimmten Bakterienarten.
Ist ein Mittel levurozid, wirkt es gegen Hefepilze wie Candida albicans.
Ist ein Mittel fungizid, wirkt es gegen Pilze wie Schimmelpilze.
Ist ein Mittel begrenzt viruzid, wirkt es gegen behüllte Viren wie Corona-, HIV-, Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren.
Ist ein Mittel begrenzt viruzid PLUS, wirkt es gegen behüllte Viren sowie unbehüllte Adeno-, Noro- und Rotaviren.
Ist ein Mittel viruzid, wirkt es gegen alle Viren, das heißt behüllte und alle unbehüllten Viren.
15.6.2020
Arzneimittelrisiken erkennen und vermeiden
Laut der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) meldeten Apotheker im Jahr 2019 mehr Qualitätsmängel und Nebenwirkungen von Arzneimitteln als jemals zuvor. Warum die Aufmerksamkeit vonseiten der Apotheker so wichtig ist, erläutert Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der AMK, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Von den über 10 700 Meldungen, die bei der Kommission im vergangenen Jahr eingingen, hingen knapp 3 000 Meldungen laut der AMK mit Nebenwirkungen beziehungsweise unerwünschten Arzneimittelwirkungen zusammen. Dies entsprach rund 29 Prozent. Etwa 7 700 Meldungen bezogen sich auf Qualitätsmängel, wie fehlerhafte Verpackungen oder mechanische Defekte, zum Beispiel nicht funktionierende Insulinpens.
„Die gemeldeten Risiken umfassen Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Qualitätsmängel von Medikamenten. Dabei wird ein umfassendes Spektrum abgedeckt, wie beispielsweise unerwünschte Wirkungen oder Wechselwirkungen, Medikationsfehler, Missbrauch und Fehlgebrauch oder Gewöhnung und Abhängigkeit“, erklärt Schulz. „Des Weiteren aber auch Mängel an der Qualität, technische Mängel, Kennzeichnungs- oder Verpackungsmängel, Minderwirkungen, Manipulationen beziehungsweise Fälschungen.“
Schulz ist überzeugt, dass dieses Berichtssystem effektiv dazu beiträgt, Risiken zu minimieren und die Sicherheit für Patienten zu erhöhen. „Risiken wohnen wirksamen Arzneimitteln grundsätzlich inne. Daher sind Apotheker berufsrechtlich verpflichtet, Arzneimittelrisiken der AMK zu melden. Die Meldungen dienen dem raschen Erkennen von unerwarteten Risiken für Patientinnen und Patienten, um behördlicherseits Gegenmaßnahmen einleiten zu können.“
1.6.2020
Bestmöglich versorgt mit Ihrer Apotheke
Immer häufiger müssen sich Apotheker mit Problemen bei der Medikamentenbeschaffung auseinandersetzen. In der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten äußert sich dazu anlässlich des bevorstehenden diesjährigen Tages der Apotheke Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände:
„Der Tag der Apotheke am 7. Juni ist traditionell ein Datum, an dem die Apotheken in Deutschland ganz besonders auf ihre tägliche Arbeit und Leistung für die Patienten vor Ort aufmerksam machen. Ob im Nacht- und Notdienst, beim Herstellen von Rezepturen oder während eines Gesprächs über Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten: Die Apotheke vor Ort ist da, wenn schneller Rat, fachliche Kompetenz und persönliches Vertrauen gefragt sind. Doch leider hat sich in den vergangenen Jahren ein Problem in den Alltag gedrängt, das auch für Apotheker nur schwer zu lösen ist: Lieferengpässe von Medikamenten.
Als das Coronavirus im März dieses Jahres auch in Deutschland »ankam«, wurde uns Apothekern die Frage gestellt, ob es dadurch Lieferengpässe gebe. Die Wahrheit lautet: Das Problem war vorher schon längst da. Die Zahl der Lieferengpässe allein bei Rabattarzneimitteln hatte sich bereits von 2017 auf 2018 verdoppelt – und dann noch einmal im Jahr 2019, als insgesamt 18 Millionen Medikamente auf Rezept gegen andere verfügbare Präparate ausgetauscht werden mussten. Das betraf Blutdrucksenker, Schmerztabletten, Antidepressiva und viele andere »Allerweltsmittel«. Die Ursache dafür ist bekannt: Kostendruck und Globalisierung haben dazu geführt, dass oft nur wenige Wirkstofflieferanten in Fernost die europäischen Arzneimittelhersteller beliefern. Gibt es dort ein Problem, kann hier die Versorgung stillstehen.
Wir Apotheker haben den Krankenkassen, Arzneimittelherstellern und Gesundheitspolitikern natürlich schon längst unsere Lösungsvorschläge kundgetan. Manche davon wurden bereits erhört. Zukünftig werden nicht mehr die Patienten, sondern die Kassen die Zusatzkosten tragen müssen, falls ein Arzneimittel gegen ein teureres ausgetauscht werden muss. Andere Maßnahmen stehen noch aus oder dauern eben länger, wie zum Beispiel die Rückverlagerung wichtiger Produktionsstätten nach Europa. Seien Sie als Patienten jedoch versichert, dass Ihre Apotheke vor Ort auch schon jetzt alles Erdenkliche tut, damit Sie stets bestmöglich versorgt werden.“
Noch immer setzen viele Menschen die Diagnose Krebs mit einem Todesurteil gleich. Doch die Erkrankungs- und Todesraten durch Krebs gehen hierzulande zurück. Verbesserte Vorsorgemöglichkeiten haben einen wesentlichen Anteil daran. Welche Krebsrisiken sind gar vermeidbar? Das beantwortet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Die Erkrankungs- und Sterberaten bei Krebs sinken seit Jahren stetig. Was auffällt: Bei Männern gehen sie etwas deutlicher zurück als bei Frauen, sie kommen allerdings auch von einem höheren Level. Der Trend könnte vor allem mit einer gegenläufigen Entwicklung bei Lungenkrebs und anderen durch Zigarettenrauch geförderten Krebserkrankungen zusammenhängen. Dazu muss man wissen, dass unter Männern der Anteil der Raucher schon seit mehr als zwei Jahrzehnten stetig sinkt, während in dieser Zeit zunächst immer mehr Frauen zur Zigarette griffen. Seit einigen Jahren nimmt aber auch die Zahl der Raucherinnen wieder ab. Rauchen gilt nach wie vor als einer der wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für viele Krebsleiden hierzulande. Einer aktuellen Veröffentlichung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zufolge werden etwa 85 Prozent aller Lungenkrebstodesfälle in Deutschland durch Rauchen verursacht.
Als einen wichtigen Einflussfaktor für die sinkenden Erkrankungsraten bei Krebs sieht das Zentrum für Krebsregisterdaten auch die günstige Entwicklung bei Krebserkrankungen des Magens und des Darms an. Hierbei gebe es Rückgänge um mehr als 20 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Eine erste Analyse deutscher Forscher, veröffentlicht 2016, deutet dabei auf einen merklichen Einfluss der verbesserten Früherkennung und Vorsorge gegen Dickdarmkrebs hin. Diese bekam einen entscheidenden Auftrieb durch die im Oktober 2002 eingeführte Vorsorge-Darmspiegelung für alle Bürger ab dem 55. Lebensjahr.
Das persönliche Krebsrisiko hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während sich erbliche Veranlagung nicht ändern lässt, gibt es durchaus einige vermeidbare Risikofaktoren. Das DKFZ hat für Deutschland analysiert, in welchem Ausmaß solche vermeidbaren Risikofaktoren zu Krebserkrankungen beitragen. Insgesamt lassen sich demnach 37 Prozent aller Krebsfälle auf solche Faktoren zurückführen. Im Einzelnen verteilt sich das wie folgt: Rauchen etwa 19 Prozent, ungesunde Ernährungsgewohnheiten knapp 8 Prozent, Übergewicht fast 7 Prozent, Bewegungsmangel etwa 6 Prozent und Umweltfaktoren nur rund 1,2 Prozent.
Lieferengpässe von Arzneimitteln sind in den vergangenen Jahren fast schon zum Alltag geworden. Das betrifft auch Impfstoffe. Wie es dazu kommt und wie die Engpässe behoben werden, erläutert Professor Dr. Isabelle Bekeredjian-Ding, Leiterin der Abteilung Mikrobiologie beim Paul-Ehrlich-Institut in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten. Einige der Antworten der Expertin:
Welches sind die Ursachen für Engpässe bei Impfstoffen?
Bekeredjian-Ding: Es kann verschiedene Gründe geben, zum Beispiel eine ungewöhnlich hohe Nachfrage durch eine erhöhte Reisetätigkeit wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Auch eine aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission oder ein durch Medienberichte geschürtes Bewusstsein in der Bevölkerung zu neuen Impfstoffen erhöhen die Nachfrage. Da die Impfstoffproduktion aufwändig und langwierig ist, kann man nicht kurzfristig größere Mengen herstellen. Schon »einfache« Impfstoffe wie diejenigen gegen Grippe benötigen etwa ein halbes Jahr bis zur Fertigstellung. Eine andere Ursache kann in der Produktion selbst liegen, für die zahlreiche Qualitätsprüfungen vorgeschrieben sind. Wenn sich bei einer internen Prüfung zeigt, dass es in der Produktion beispielsweise zu einer Verunreinigung gekommen ist, muss daraufhin die gesamte Produktionseinheit vernichtet werden.
Was bedeutet das für Patienten mit Impfstoff-Bedarf?
Bekeredjian-Ding: In den meisten Fällen stellt ein Lieferengpass kein echtes Problem dar, weil es für fast alle Impfstoffe entsprechende Produkte anderer Hersteller gibt. Schwieriger wird es, wenn das Alternativprodukt fehlt oder es tatsächlich nur einen Hersteller gibt. Das ist bei dem inaktivierten Impfstoff gegen Gürtelrose der Fall. In diesen Fällen bitten wir die Ständige Impfkommission um eine Empfehlung, wie man verfahren sollte. Für Patienten beziehungsweise Ärzte bedeutet ein Lieferengpass zunächst einmal, dass geplante Impfungen möglicherweise verschoben werden müssen. Das ist sicher unbequem und ärgerlich, lässt sich aber leider nicht immer vermeiden.
Wann wird eine Situation bedenklich?
Bekeredjian-Ding: Schwierig wird es, wenn ein echter Versorgungsengpass entsteht und man Menschen nicht impfen kann. Das konnten wir bisher immer verhindern: zum Beispiel bei dem Mitte 2016 lang andauernden Lieferengpass bei den 6-fach-Impstoffen für die Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern. Durch eine Notfallverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit konnten die Bundesländer genehmigen, dass 6-fach-Impstoffe aus Frankreich und Italien nach Deutschland geholt werden. Ähnlich war es in der Grippesaison 2019/2020: Hier wurden punktuell und regional fehlende Impfstoffe gemeldet. Letztlich stellte sich heraus, dass von den ursprünglich kalkulierten 15,7 Millionen benötigten Impfstoffdosen nur 14,7 Millionen verimpft wurden. Der tatsächliche Bedarf war also geringer als gedacht.
Seit 20 Jahren stellt Apothekerin Annette Heinz aus Frankfurt am Main Arzneimittel auf der Basis von Cannabis in ihrer Bock-Apotheke her. Damit gilt sie als Pionierin auf diesem Gebiet. Die Neue Apotheken Illustrierte hat in ihrer aktuellen Ausgabe nachgefragt.
Im Jahr 1999 fertigten Sie die ersten Arzneimittel auf der Basis von Cannabis an. Wie verlief der Start?
Heinz: Der Start verlief zunächst etwas holprig. Lange Zeit wollte die Politik den Einsatz von Cannabis in der Medizin nicht. Zur »Abschreckung« durchsuchte sogar das Landeskriminalamt meine Apotheke, und die Beamten beschlagnahmten meinen Computer. Ich blieb aber von der medizinischen Wirkung von Cannabis überzeugt und habe mich natürlich die ganze Zeit an geltendes Recht gehalten.
Welchen Patienten helfen Cannabis-Medikamente, die natürlich ein Arzt verschreiben muss?
Heinz: Patienten, denen eine herkömmliche Therapie nicht mehr weiterhilft. Hierzu zählen Krebskranke, die ihre Schmerzen lindern, sowie Menschen, die unter Parkinson oder Multipler Sklerose leiden und ihre Spastiken bekämpfen möchten. Auch Eltern von Kindern, die eine schwere Form der Epilepsie haben, finden den Weg in meine Apotheke. Ich möchte Patienten helfen, denen andere Medikamente keine ausreichende Linderung ihrer Beschwerden mehr verschaffen.
Wie genau hilft Cannabis Patienten?
Heinz: Im Interesse der Pharmazeuten stehen zwei Inhaltsstoffe. Manche kennen vielleicht das Tetrahydrocannabinol, kurz THC genannt. Es sorgt für den berauschenden Effekt. Eine Variante, das Dronabinol, verschreiben Ärzte bei den bereits erwähnten Schmerzpatienten und Spastiken. Auch zur Behandlung von Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust bei AIDS-Patienten und als Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie kommt es zum Einsatz. Inzwischen dürfen Apotheken nicht nur das synthetisch hergestellte Dronabinol auf ein ärztliches Rezept hin abgeben, sondern auch Cannabisblüten und natürliche Cannabis-Vollextrakte.
Und der zweite Inhaltsstoff, der für Arzneimittel eine Rolle spielt?
Heinz: Hier handelt es sich um Cannabidiol. Im Gegensatz zum bekannteren THC macht es nicht »high«. Ärzte verschreiben es etwa bei Ängsten, Unruhe und Schlafstörungen, aber auch wie bereits erwähnt vor allem bei Kindern, die unter Epilepsie leiden. Wichtig: Beide Wirkstoffe, aber auch die Cannabisblüten und -extrakte, muss ein Arzt verschreiben. Für das Dronabinol muss es sogar ein Betäubungsmittel-Rezept sein. Hierfür gelten besonders strenge rechtliche Vorschriften.
Bereits seit rund fünfzig Jahren können gesetzlich krankenversicherte Frauen auf Kosten ihrer Kasse ab dem Alter von 20 Jahren jährlich eine Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs beim Frauenarzt in Anspruch nehmen. Seit Anfang dieses Jahres gelten hierfür veränderte Regelungen. Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, erklärt in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten, was sich geändert hat.
„Für Frauen bis zum Tag vor ihrem 35. Geburtstag ändert sich nichts. Es bleibt bei der jährlichen, umfassenden frauenärztlichen Krebsfrüherkennung einschließlich des jährlichen Zellabstriches aus dem Gebärmutterhals. Ab dem 35. Geburtstag ist auch weiterhin die jährliche Krebsfrüherkennung vorgesehen und sinnvoll. Sie umschließt die gynäkologische Untersuchung, bei der nach erkennbaren Veränderungen im Intimbereich, in der Vagina und am Muttermund sowie nach tastbaren, auffälligen Befunden der Gebärmutter und der Eierstöcke gesucht wird. Außerdem gehört das Abtasten der Brust und der Achselhöhlen dazu.
Nur noch alle drei Jahre jedoch wird der bewährte Pap-Abstrich aus dem Gebärmutterhals genommen. Dabei sucht der Arzt nach auffälligen Zellen im Abstrich, die auf Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses hinweisen können, und er sucht nach krebsverdächtigen Veränderungen in der Gebärmutter selbst. Zusätzlich wird nunmehr das beim Pap-Abstrich gewonnene Material auch auf Humane Papilloma-Viren (HPV) untersucht, die in seltenen Fällen zu bösartigen Veränderungen der infizierten Zellen führen können.
Wenn entweder der Zellabstrich oder der HPV-Test oder beide auffällig sind, bittet der Arzt die Frau zu einer Kontrolluntersuchung, gegebenenfalls zu einer weiterführenden Diagnostik. So war es schon bisher, mit dem Unterschied, dass der HPV-Test früher erstmalig bei der Abklärung verdächtiger Vorbefunde erfolgte. Da das Virus häufig die Scheide besiedelt, ohne eine Infektion beziehungsweise eine Zellveränderung zu verursachen, steht zu befürchten, dass es künftig unnötig viele Kontrolluntersuchungen gibt.
Der Berufsverband der Frauenärzte hält die Einführung des HPV-Tests in die Früherkennung für unsinnig. Und er sieht die Verlängerung der Intervalle für den Pap-Abstrich als Risiko an. Über 90 Prozent der an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen hätten nämlich zuvor die Krebsfrüherkennungsuntersuchung nicht oder nur unregelmäßig wahrgenommen. Somit müsse nicht etwa der Test verändert, sondern die Teilnahmerate verbessert werden.
Bei Radon handelt es sich um ein Edelgas, das quasi unter unseren Füßen im Erdboden entsteht. Von dort gelangt es in Wasser und Wohnhäuser. Eigentlich keine große Sache, wenn dieses Edelgas nicht radioaktiv und damit krebserregend wäre. Welche Gegenden Deutschlands als Risikogebiete gelten, verrät die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Gleich nach Zigarettenrauch gilt Radon hierzulande als zweitgrößtes Risiko für Lungenkrebs. Experten schätzen, dass etwa einer von 20 Todesfällen durch diese Krebsart auf das Edelgas und seine Zerfallsprodukte in der Raumluft zurückzuführen ist. Und das obwohl Radon selbst nur eine sehr kurze Halbwertszeit von 3,8 Tagen besitzt, also nach 3,8 Tagen die Hälfte davon zerfallen ist. Allerdings verschwindet die Strahlung dadurch nicht, denn die Zerfallsprodukte strahlen ebenfalls radioaktiv. Sie lagern sich an Staubteilchen in der Luft, die nach dem Einatmen das Lungengewebe schädigen und auf längere Sicht Tumoren verursachen können.
Aber wie kommt das Radon in die Innenraumluft? Das Gas entsteht durch radioaktiven Zerfall über Zwischenstufen aus den im Gestein in Spuren fast allgegenwärtigen Uran und Thorium. Dann dringt es beispielsweise durch winzige Risse im Mauerwerk und im Boden.
Die Menge an Radon in der bodennahmen Luft unterscheidet sich von Region zu Region. Im Allgemeinen ist die Belastung in Süddeutschland höher als im Norden, in Gebirgen und Mittelgebirgen höher als in der Ebene. Wer genauer wissen möchte, wie hoch die Werte in den eigenen vier Wänden liegen, braucht dazu ein spezielles Messgerät. Sogenannte aktive Messgeräte können die aktuelle Radonkonzentration messen, passive Geräte bestimmen über Wochen oder Monate einen Mittelwert der Strahlenbelastung. Diese Geräte kann man gegen Gebühr bei Auswertungsstellen ausleihen.
Die einfachste Maßnahme, die Radon-Konzentration in der Raumluft zu senken, besteht in regelmäßigem Stoßlüften. Undichte Stellen im Mauerwerk abzudichten, trägt ebenfalls dazu bei. Darüber hinaus lässt sich radonhaltige Bodenluft unter oder neben dem Gebäude absaugen. Den Erfolg dieser Maßnahmen am besten immer durch Messungen überprüfen.
In Deutschland sind über 100 000 verschiedene Arzneimittel auf dem Markt. Selbst große Apotheken können nicht alle auf Lager haben. Doch Apotheker können benötigte Präparate innerhalb weniger Stunden besorgen. Damit der Patient nicht noch einmal zu kommen braucht, bieten viele Apotheken einen Botendienst an. Seit Oktober 2019 hat sich dieser Service für den Kunden sogar noch verbessert, teilt die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe mit.
Bislang sah der Gesetzgeber vor, dass Apotheken nur im begründeten Einzelfall nach Hause liefern dürfen. Zum Beispiel dann, wenn die Präparate nicht sofort verfügbar sind oder der Patient nicht in die Apotheke kommen kann, weil er bettlägerig ist. Etwa 250 000 solcher Botendienste haben die deutschen Apotheken im Jahr 2018 täglich und in der Regel unentgeltlich angeboten.
Durch eine neue gesetzliche Regelung in der Apothekenbetriebsordnung ist der Botendienst seit Ende Oktober 2019 eine Regelleistung. Das heißt, er ist nicht mehr nur in begründeten Ausnahmen, sondern generell auf Kundenwunsch zulässig. Kunden und Patienten können die gewünschten Arzneimittel in der Vor-Ort-Apotheke ihrer Wahl bestellen, dort abholen beziehungsweise sich durch den Apothekenbotendienst liefern lassen. Die Lieferung durch die Vor-Ort-Apotheke erfolgt schnell und unkompliziert bis an die Haustür und bietet einen entscheidenden Vorteil: Bei Fragen oder Schwierigkeiten steht der Apotheker, wie gewohnt, beratend und persönlich zur Seite.
Geliefert werden darf nur durch weisungsgebundenes Personal der Apotheke, also nicht durch einen Paketboten. Eine ausreichende Beratung – gegebenenfalls bei der Auslieferung des Arzneimittels – muss sichergestellt sein. Zur Gewährleistung der Wirksamkeit und Qualität von besonders temperaturempfindlichen Arzneimitteln gibt es eine Pflicht, die Temperatur zu kontrollieren.
Der Botendienst könnte durch die geänderten gesundheitspolitischen Vorgaben einen spürbaren Bedeutungszuwachs erleben. Manche Experten sehen ihn als vielversprechendes Instrument zur Behauptung der Vor-Ort-Apotheke. Denn der persönliche Kontakt durch den Apotheker und sein Team sind nach wie vor gegeben.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet unaufhörlich voran. Nach der Telemedizin soll in Zukunft das elektronische Rezept folgen. In wie weit dabei das Pilotprojekt GERDA helfen kann, erklärt Dr. Günther Hanke, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
GERDA steht für „Geschützter E-Rezept-Dienst der Apotheken“, der von der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) entwickelt wurde. Seit dem 7. November 2019 sind Ärzte, die an der telemedizinischen Behandlungsplattform docdirekt der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg teilnehmen, in der Lage, elektronische Rezepte auszustellen und über GERDA an Patienten und Apotheken zu schicken. Daran teilnehmen können gesetzlich Versicherte in Stuttgart und im Landkreis Tuttlingen.
Wie läuft diese telemedizinische Behandlung und Rezeptausstellung? „Der Patient ruft bei einem Telefondienst der KV an und spricht zunächst mit einer medizinischen Fachangestellten, die den Fall an die beteiligten Teleärzte weitergibt. Er bekommt dann vom zuständigen Telearzt eine Nachricht für einen Beratungstermin per Video. Der Telearzt kann nach dem Gespräch bei Bedarf ein E-Rezept ausstellen und es auf dem sicheren GERDA-Server ablegen. Der Patient wiederum sieht das E-Rezept in der docdirekt-App auf seinem Handy. Er sieht auch, welche Apotheken sich an dem System beteiligen, und kann die für ihn passende auswählen. GERDA übermittelt das verschlüsselte E-Rezept dann dorthin.
In der Chat-Funktion sieht Hanke einen großen Vorteil des E-Rezepts für den Patienten. „Sie ermöglicht der Apotheke, direkt mit dem Patienten in Kontakt zu treten. So kann die Apotheke rückmelden, wann die entsprechenden Medikamente verfügbar sind – also sofort, in drei oder vier Stunden oder erst morgen früh. Das erspart unnötige Wege.“
GERDA soll in Zukunft die Blaupause für das E-Rezept auf Bundesebene werden. Hanke: „Das lokale Projekt in Baden-Württemberg sowie ein ähnliches, ebenfalls auf GERDA basierendes in Berlin können durchaus bundesweit als Vorbild dienen. Sein Grundprinzip ist wichtig: Dass mit dem Rezept kein Unfug betrieben werden kann, wie etwa das Makeln von Rezepten. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn eine Kasse bei einem E-Rezept unter der Voraussetzung Rabatt gewährt, dass sie die Apotheke aussuchen kann, die ein Medikament liefert. Die Apotheker wollen auch weiterhin, dass der Patient Herr seiner Daten ist.“
Ab 2022 sollen ärztliche Krankschreibungen nur noch elektronisch erfolgen. Das ist Teil eines Gesetzentwurfes zur Entbürokratisierung. Wie dann die Krankschreibung durch den Arzt funktionieren soll, beleuchtet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe. Dr. Sabine Hepperle, Abteilungsleiterin für Mittelstandspolitik und Bürokratieentlastung beim Bundeswirtschaftsministerium, kennt die anstehenden Änderungen.
Wie soll dem Gesetzentwurf zufolge die Krankschreibung durch den Arzt künftig für den Arbeitnehmer ablaufen?
Hepperle: Ab dem 1. Januar 2022 erfolgt die Übermittlung der Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung im Verhältnis behandelnder Arzt – Krankenkasse – Arbeitgeber nur noch digital über das elektronische Meldeverfahren. Der behandelnde Arzt meldet die Daten über die Arbeitsunfähigkeit an die Krankenkasse des Arbeitnehmers. Die Krankenkasse stellt dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeitsdaten zum elektronischen Abruf bereit. Der Datenschutz der Arbeitnehmer bleibt gewahrt: der »gelbe Zettel« wird lediglich digitalisiert, an den Angaben ändert sich aber nichts.
Welche Vorteile hat die geplante Neuregelung für den Arbeitnehmer?
Hepperle: Von dem elektronischen Meldeverfahren profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der Arbeitnehmer muss während seiner Erkrankung nicht mehr dafür sorgen, dass der gelbe Zettel rechtzeitig bei seinem Arbeitgeber eintrifft, und er spart auch das Porto. Der Arbeitgeber wird entlastet, indem er die Angaben der gelben Zettel nicht manuell in seine Systeme einarbeiten muss.
Wer trägt die Konsequenzen, wenn bei der elektronischen Weiterleitung der Arbeitsunfähigkeitsmeldung etwas schiefgeht und diese nicht rechtzeitig vorliegt?
Hepperle: Für den Arbeitnehmer entfällt die Pflicht zur Vorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei seinem Arbeitgeber. Er ist künftig nur noch verpflichtet, seine Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer feststellen zu lassen. Natürlich muss er sich auch weiterhin bei seinem Arbeitgeber sofort krankmelden. Sollte die Übermittlung der Daten im Einzelfall einmal nicht reibungslos verlaufen, bleibt es dem Arbeitnehmer weiterhin möglich, seine Erkrankung durch eine schriftliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nachzuweisen. Der Arbeitnehmer erhält auch über den 1. Januar 2022 hinaus stets eine Papierversion des gelben Zettels von seinem behandelnden Arzt. Damit bleibt dem Arbeitnehmer die Papierbescheinigung erhalten, falls beispielsweise über das Vorliegen der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Streit entsteht.
Beschwerden im Beckenbodenbereich sind nicht nur ein Frauenthema. Auch harten Kerlen kann diese Muskelgruppe beim Toilettengang zum Verhängnis werden. Wie dann angespannte Muskeln gezielt gelockert werden, darüber berichtet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Der Beckenboden ist ein Muskelpaket, groß wie zwei Hände nebeneinander. Er verschließt das Becken nach unten und hält dadurch die Organe in ihrer Position. Außerdem stützt er und hilft dabei, den Rücken aufrechtzuhalten. „Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, nach vorne die Blase und nach hinten den Darm zu verschließen«, sagt der Urologe Privatdozent Dr. André Reitz, der im Kontinenzzentrum Hirslanden in Zürich arbeitet. »So wie andere Muskeln können auch diejenigen des Beckenbodens gut oder schlecht trainiert sein. Weil man sie aber nicht sieht, fällt es schwer, sie richtig anzuspannen. Oft sind die Muskeln so verkrampft, dass sich Blase oder Darm nur schwer öffnen, um sich zu entleeren“. Seine Kollegin Dr. Salima Nachite- Berges, Leiterin des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums am Marien Hospital in Düsseldorf, ergänzt: „Auch Erkrankungen der Nerven können zu Buche schlagen. Die klassische Männererkrankung Prostatavergrößerung kann zu Entleerungsstörungen, Irritationen bei der Arbeit des Beckenbodens und zu Harninkontinenz führen. Hierbei behindert die Prostata den Blasenauslass und die Arbeit des Schließmuskels – oder ist beim Wasserlassen schlicht im Weg.“
Mit speziellen physiotherapeutischen Übungen, unterstützt durch Biofeedback-Methoden, werden verspannte Muskelgruppen des Beckenbodens gezielt angesteuert und aktiviert. So lässt sich etwa die Kraft und Ausdauer eines Harnröhrenschließmuskels, der nach einer Prostata-Operation geschwächt ist, trainieren.
Sollte das Training keinen Erfolg bringen, kann auch ein Beckenbodenschrittmacher, der die Beckennerven stimuliert, bei Entleerungsstörungen helfen. Außerdem stehen den Spezialisten verschiedene maßgeschneiderte Schließmuskel-Prothesen zur Verfügung, die operativ eingesetzt werden können.
Dass Alkohol die Wirkung von Medikamenten behindern kann, ist den meisten Patienten bekannt. Doch auch Milchprodukte, Grapefruit, Lakritz und grüner Salat vertragen sich mit bestimmten Medikamenten nicht gut. Die Neue Apotheken Illustrierte fasst in ihrer aktuellen Ausgabe die wichtigsten Lebensmittel zusammen, die Medikamentenwirkungen beeinflussen können.
Milchprodukte
Vor allem bestimmte Antibiotika wie etwa Tetracycline wirken in Verbindung mit Calcium schlechter. Der Milchstoff ist zum Beispiel in Quark, Joghurt und Milch enthalten. Auch Osteoporose-Patienten müssen wachsam sein: An den Tagen, an denen sie sogenannte Bisphosphonate einnehmen, dürfen sie konsequent mindestens eine Stunde vor und mindestens zwei Stunden nach der Arzneimitteleinnahme keine calciumhaltigen Produkte essen, da der Körper die Wirkstoffe sonst nicht verwerten kann. Auch einige Medikamente gegen Parkinson darf man nicht mit eiweißhaltigen Nahrungsmitteln kombinieren.
Grapefruit
Die Grapefruit hat es in sich: Bereits kurze Zeit nach dem Konsum der Frucht oder einem Saft verhält sich der Stoffwechsel in Hinblick auf die Wirkung vieler Arzneimittel fast unkalkulierbar. Besonders bei Arzneimitteln gegen Erektionsstörungen mit dem Wirkstoff Sildenafil, bei einigen Cholesterinsenkern, die den Wirkstoff Simvastatin enthalten, Zolpidem enthaltenden Schlafmitteln oder bei Blutdruckmitteln mit Amlodipin und Verapamil ist große Vorsicht geboten.
Lakritz
Bluthochdruckpatienten müssen bei größeren Mengen Lakritz aufpassen. Die Süßigkeit kann zu einer Veränderung des Mineralstoffwechsels mit Natriumanreicherungen und Kaliumverlusten führen. Die Folge: Muskelschwäche und Wassereinlagerungen im Gewebe. Neben Patienten mit Bluthochdruck verzichten möglichst auch Herz-Kreislauf-Patienten, Diabetiker und Schwangere auf Lakritz.
Salat
Vitamin K benötigt der Körper für die Blutgerinnung. Diese Eigenschaft machen sich Blutgerinnungshemmer zunutze: Die sogenannten Vitamin-K-Antagonisten blockieren die Wirkung von Vitamin K und reduzieren auf diese Weise die Blutgerinnung. Patienten, die blutgerinnende Medikamente einnehmen, achten deshalb am besten auf ihre Ernährung. Vitamin-K-reiche Lebensmittel wie Salat, Spinat, Grünkohl oder Rosenkohl setzen die Wirkung dieser Arzneimittel herab und werden lieber nur in Maßen verzehrt.
Mit Blick auf die Gesundheit gibt es keine Argumente, die für Rauchen sprechen. Nikotinersatzprodukte helfen beim Rauchstopp. Wie und welche Präparate wann sinnvoll sind, erklärt Apotheker Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Warum fällt der Rauchstopp so schwer?
Benkert: Neben einer körperlichen Abhängigkeit geht es beim Rauchen oft schlicht um Gewohnheit. Vor einem Rauchstopp sollte man sich klarmachen, welche Gewohnheiten man mit dem Rauchen verbindet und wie diese ersetzt werden können. Ist das Rauchen an bestimmte Situationen gekoppelt, sollte man neue Rituale finden. Zum Beispiel, sich nach dem Essen die Zähne zu putzen. Ist das Verlangen nach der Zigarette an Schlüsselreize wie Kaffee gebunden, hilft es, in der ersten Zeit auf ein anderes Getränk umzusteigen.
Inwiefern können Nikotinersatzprodukte den Rauchstopp unterstützen?
Benkert: Rezeptfreie Arzneimittel mit Nikotin können die körperlichen Entzugssymptome wie Unruhe oder Reizbarkeit mildern. Nikotinersatzmittel sind nur für eine Übergangszeit gedacht. Sie reichen allein meist nicht aus, um sich dauerhaft von der Zigarette zu verabschieden. Wer aufhören will, muss vor allem seine innere Einstellung ändern.
Welche Nikotinersatzprodukte gibt es? Welche sind wann sinnvoll?
enkert: Welche Darreichungsform empfehlenswert ist, ist abhängig vom Rauchverhalten. Kaugummis eignen sich vor allem für Raucher, die zu bestimmten Gelegenheiten geraucht haben. Nikotinpflaster eignen sich eher für Raucher, die regelmäßig über den ganzen Tag geraucht haben. Wer mit dem Rauchen aufhören will, kann sich in seiner Apotheke individuell beraten lassen.
Die kalte Jahreszeit ist für unsere Haut eine echte Belastungsprobe. Wind und Wetter setzen deren Hydrolipidmantel ordentlich zu. Damit die Haut unbeschadet aus den Herbst- und Wintermonaten hervorgeht, hat die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe Pflegetipps für den „Winterfest-Modus“ zusammengestellt.
So, wie wir mit einer Sommer- und Wintergarderobe auf die unterschiedlichen Temperaturen reagieren, hat auch unsere Haut jahreszeitenabhängig verschiedene Bedürfnisse. In den kühleren Herbst- und erst recht Wintermonaten braucht es eine fett- und feuchtigkeitsreichere Pflege, um den Hydrolipidmantel zu stärken. Eine passende Pflege stärkt die Hautbarriere, damit ihr die wechselhaften Witterungsverhältnisse nicht allzu sehr zusetzen und die Haut geschmeidig und elastisch bleibt.
Die richtigen Produkte wählen: Empfehlenswert sind zum Beispiel Produkte mit Omega-Fettsäuren, Mandel-, Nachtkerzen- oder Jojobaöl. Harnstoffenthaltende Zubereitungen halten die Feuchtigkeit. Auf Peelings, Gesichtsbürsten und alkoholhaltige Gesichtswässer verzichtet man im Winter besser, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
Konsequent cremen: Wer zu trockener Haut neigt, tut gut daran, sie jeden Tag einzucremen, am besten zweimal. Mitunter empfiehlt es sich, eine spezielle Creme für die Nacht zu verwenden, die noch reichhaltiger als die Tagespflege ist.
Duschöle verwenden: Beim Duschen verwendet man am besten Duschöle anstelle von Duschgelen. Diese wirken rückfettend und trocknen die Haut weniger aus als herkömmliche Zubereitungen. Nicht vergessen: nach der Dusche mit einer Öl-in-Wasser-Emulsion eincremen.
An den Sonnenschutz denken: Im flachen Land benötigt man im Winter keinen Sonnenschutz. Anders sieht es aus, wenn man etwa zum Skifahren oder Wandern in die Berge fährt. Denn pro 1 000 Höhenmeter nimmt die UV-Strahlung um etwa 20 Prozent zu. Ein ausreichender Sonnenschutz am besten mit Lichtschutzfaktor 50 darf dort also nicht fehlen. Dabei die Lippen mit ihrer zarten Haut nicht vergessen, sie lässt sich mit extra Pflegestiften gut versorgen – in den Bergen welche mit Lichtschutzfaktor wählen.
Darmkrebs wächst sehr langsam, ohne dass Betroffene ihn bemerken. Umso wichtiger ist es, an Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen. Seit Juli dieses Jahres erhalten alle gesetzlich versicherten Männer und Frauen ab 50 Jahren eine schriftliche Einladung. Wie geht es dann weiter? Die Neue Apotheken Illustrierte informiert in ihrer aktuellen Ausgabe über die wichtigsten Fragen und Antworten.
Warum ist die Darmkrebs-Früherkennung wichtig?
Viele der jährlich neu auftretenden Darmkrebsfälle ließen sich durch eine rechtzeitige Vorsorgeuntersuchung vermeiden oder eher feststellen. Darmkrebs entsteht sehr häufig aus Darmpolypen, zunächst gutartigen Wucherungen der Darmwand, die bei einer Darmspiegelung entfernt werden können, bevor sie möglicherweise bösartig werden. Die Darmspiegelung ist die zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs.
Wozu dient der Stuhltest?
Blutspuren im Stuhl weisen auf Darmpolypen oder Krebs hin. Der immunologische Stuhltest weist solche Spuren nach. Zur Darmkrebs-Früherkennung ist er jedoch weniger zuverlässig als eine Darmspiegelung. Ist der Test auffällig, wird das Ergebnis durch eine Darmspiegelung abgeklärt. Den Stuhltest erhält man bei Hausärzten, Gynäkologen, Urologen oder Internisten.
Was wird bei der Darmspiegelung gemacht?
Nach einer Vorbereitung durch die Einnahme von Abführmitteln wird der Dickdarm mit einem etwa 1,5 Meter langen, flexiblen Schlauch von etwa einem Zentimeter Durchmesser untersucht. Neben einer Lichtquelle und einer hochauflösenden Minikamera befinden sich an dem Schlauch auch Geräte, mit denen sich etwaige Polypen direkt entfernen lassen. Die Untersuchung dauert meist 15 bis 25 Minuten, wenn Polypen entfernt werden, etwas länger. Die Ärzte entdecken dabei 95 bis 97 Prozent aller Tumoren. Eine Darmspiegelung führen nur Fachärzte mit entsprechender Qualifikation durch, meistens Gastroenterologen.
Was ist mit Menschen, die jünger als 50 sind?
Wenn bei ihnen ein höheres Risiko vorliegt, können sie schon in jüngerem Alter eine Darmspiegelung durchführen lassen. Das gilt etwa, wenn Eltern oder Geschwister bereits an Darmkrebs erkrankt sind. Angehörige können sich von ihrem Arzt beraten lassen. Gleiches gilt für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Auch Personen, die schon längere Zeit unter Darmproblemen wie einem veränderten Stuhlgang leiden, sollten einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
Warum bekommt der Patient in der Apotheke nicht in jedem Fall das auf dem Rezept verordnete Medikament? Die Neue Apotheken Illustrierte klärt in ihrer aktuellen Ausgabe auf.
Bevor der Apotheker das Medikament aushändigt, muss er verschiedene Dinge prüfen. Dabei helfen ihm elektronische Arzneimittel-Datenbanken, auf die er in Sekundenschnelle zugreifen kann. Danach weiß er, welches Präparat er abgeben kann, wie viel der Patient dafür bezahlen muss und kann ihm dies auch erläutern. Folgende Punkte sind dabei wichtig:
Die elektronische Gesundheitskarte gibt es bereits seit 1995. In Sachen Rezept läuft bislang alles noch auf Papier. Das soll sich ändern, Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbands Schleswig-Holstein, klärt in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten auf, ab wann Rezepte in der Apotheke elektronisch eingelöst werden können.
Das E-Rezept soll das Papierrezept ablösen, das derzeit alle gesetzlich krankenversicherten Patienten von ihrem Arzt bekommen und in der Apotheke einlösen. Die Voraussetzungen dafür, also die elektronische Infrastruktur, möchte man bis Mitte 2020 schaffen, erklärt Froese. Dann wird es eine lange Phase geben, in der beide Rezepte parallel nebeneinander existieren, bevor das E-Rezept das Papierrezept komplett ablöst.
„Der Deutsche Apothekerverband hat die Federführung des bundesweiten Projekts zusammen mit den Ärzten und Krankenkassen übernommen. Die Apotheker setzen sich dafür ein, dass das E-Rezept nach wie vor den Charakter einer Urkunde haben muss, die fälschungssicher sein muss. Außer Arzt, Apotheker und Patient darf sich niemand unberechtigt Zugriff verschaffen“, erklärt Froese. Zudem müssten die Rahmenbedingungen so gewählt sein, dass jeder Patient nach wie vor seine Apotheke frei wählen kann.
Froese: „Für die Patienten soll die elektronische Übermittlung ihres Rezepts einen konkreten Nutzen haben. Patienten können ihre ärztliche Verordnung künftig damit besser verwalten und einfacher an die Apotheke ihrer Wahl geben. Aber auch für Ärzte und Apotheker kann das E-Rezept Vorteile bringen. Aufwendige Rücksprachen aufgrund fehlerhaft bedruckter rosa Rezepte gehören dann der Vergangenheit an. Elektronische Prüfungen können Ungereimtheiten vorab ausschließen.“
Apotheker sind die Spezialisten für Arzneimittelfragen. Aber selbst sie stoßen manchmal bei zehntausenden Arzneimitteln an ihre Grenzen. Hier hilft ihnen eine spezielle Datenbank. Die Neue Apotheken Illustrierte stellt in ihrer aktuellen Ausgabe das „Arzneimittel-Alles-Wisser-System“ vor.
Um arzneimittelbezogene Probleme zu erkennen, zu bewerten und vor allem zu lösen, nutzen die Apotheken die sogenannte ABDA-Datenbank. Dahinter steckt ein umfassendes Informationssystem des apothekereigenen ABDATA Pharma-Daten-Service. Dieses System steht deutschlandweit einheitlich in allen öffentlichen Apotheken zur Verfügung. Es bietet wertvolle digitale Unterstützung in der persönlichen Arzneimittelberatung. Abgestufte Meldungen warnen, welche Arzneimittel man besser nicht miteinander kombiniert beziehungsweise was bei gleichzeitiger Gabe zu beachten ist. Auch Krankenhäuser und Arztpraxen nutzen mittlerweile diese Informationen.
Die Datenbank ständig auf dem aktuellen Stand zu halten, daran arbeiten mehr als 40 pharmazeutische Fachkräfte das ganze Jahr. Sie sammeln die weltweit verfügbaren Informationen zu allen in Deutschland zugelassenen Fertigarzneimitteln und vielen weiteren, in Apotheken vertriebenen Artikeln. Zudem bewerten sie diese und speisen die Informationen in das System ein.
Alle Inhalte der Datenbank werden regelmäßig 14-tägig aktualisiert. Wichtige Meldungen zur Arzneimittelsicherheit stehen bei Bedarf sogar mehrmals täglich zur Verfügung. Die Apotheken greifen auf diese aktualisierten Informationen rasch zurück – zum Wohle der Patienten.
Mit dem Rezept in die Apotheke und sein Medikament abholen, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Das klingt einfach. Doch dahinter steckt eine enorme Logistik. Wie funktioniert konkret der Nacht- und Notdienst von Deutschlands Apotheken? Die Neue Apotheken Illustrierte informiert in ihrer aktuellen Ausgabe.
Über 19 000 Betriebsstätten, davon 1 300 abwechselnd im Notdienst – so sieht das Apothekennetz in Deutschland aus. In einem zweistufigen System sorgen Apothekerorganisationen für einen stets aktuellen Datenbestand. Die 17 regionalen Apothekerkammern aktualisieren permanent die Daten der öffentlichen Apotheken in ihrem jeweiligen Bundesland. Auf Bundesebene fügt die Bundesapothekerkammer diese Daten zusammen. Dieser Datenpool ist im Hinblick auf Aktualität und Richtigkeit den Informationen aus gängigen Internetsuchmaschinen weit überlegen ist.
Und wie kommt der Patient an die Informationen? Eine Möglichkeit ist das Internet. Unter www.aponet.de finden Interessierte die nächstgelegene Apotheke, die Nach- oder Notdienst hat. Eine Karte unterstützt sie dabei zusätzlich. Mehr als 13 Millionen Mal klickten im vergangenen Jahr Interessierte diesen Service an. Für Smartphone und Tablets gibt es die Apothekenfinder-App. Sie lässt sich kostenlos aus den bekannten Stores herunterladen und eignet sich für die gängigen Gerätetypen.
Der Apothekenfinder steht auch ohne Internetverbindung überall in Deutschland zur Verfügung, zum Beispiel über das Handy. Einfach ohne Vorwahl die 22833 anrufen oder eine SMS mit der Postleitzahl des aktuellen Aufenthaltsortes schicken. Per Ansage beziehungsweise Antwort-SMS erhält man die benötigten Informationen. Die Kosten belaufen sich auf 69 Cent pro Minute beziehungsweise SMS. Auch über die kostenfreie Festnetznummer 0800 00 22833 erreichen Interessierte den Service rund um die Uhr.
Welchen Stellenwert hat der PSA-Wert in der Früherkennung von Prostatakrebs? Und welche Männer sollten den Wert regelmäßig überprüfen lassen? Über diese Fragen wird schon lange diskutiert. Jetzt besteht flächendeckend die Chance einer Einführung der PSA-Wert-Überprüfung. Über den Stand der Dinge hat sich die Neue Apotheken Illustrierte bei Professor Dr. Oliver Hakenberg, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie, informiert.
Bereits seit Februar läuft das neue Fälschungs-Sicherheitssystem für Arzneimittel „securPharm“. Wie ist das neue System in Deutschlands Apotheken angelaufen? Geschäftsführer Martin Bergen blickt in der Neuen Apotheken Illustrierten auf die ersten Monate zurück.
Wie genau macht securPharm Arzneimittel sicherer?
Bergen: Die Packungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel, die Hersteller neu in den Verkehr bringen, erhalten zwei zusätzliche Sicherheitsmerkmale. Die Apotheke prüft sie direkt vor der Abgabe an den Patienten. Für Patienten bedeutet das einen noch besseren Schutz vor gefälschten Arzneimitteln in Apotheken und Kliniken.
Wie sehen diese beiden Sicherheitsmerkmale aus?
Bergen: Zum einen ein Erstöffnungsschutz, durch den die Unversehrtheit einer Packung erkennbar ist. Zum anderen eine individuelle Packungsnummer, die jede Packung zum Unikat macht. Über das securPharm-System prüfen Apotheken die Packungen anhand der Sicherheitsmerkmale direkt vor der Abgabe an den Patienten auf ihre Echtheit.
Welche Bilanz ziehen Sie für die ersten Monate?
Bergen: Der Start verlief gut, das heißt, alle Akteure der Arzneimittelversorgung, die einen Antrag zur Anbindung an das System gestellt haben, waren vollzählig angebunden. Das securPharm-System läuft seitdem stabil. Unsere Server verarbeiten an jedem Werktag mehr als eine Million Prüfanfragen. Wir beobachten auch, dass der Anteil von Packungen mit den neuen Sicherheitsmerkmalen kontinuierlich steigt. Das zeigt, dass die pharmazeutischen Unternehmen neue Packungen zügig mit den Sicherheitsmerkmalen ausstatten. Unsere Bilanz für die Zeit nach dem Systemstart fällt also überwiegend positiv aus.
Wie viele Länder beteiligen sich?
Bergen: Zunächst gingen in 26 EU-Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein die Sicherheitssysteme in Betrieb. Bis 2025 kommen dann auch die Systeme Italiens und Griechenlands dazu.
Wie hoch war der Aufwand, das System zu installieren?
Bergen: Das Projekt gehört zu den größten Infrastrukturprojekten der Arzneimittelversorgung in Europa. Allein für Deutschland mussten die Arzneimittelhersteller die Fertigung von fast 60 000 unterschiedlichen Produkten so umstellen, dass sie die neuen Sicherheitsmerkmale erhalten. Rund 22 000 Hersteller, Apotheken, Großhändler und Kliniken wurden an das securPharm-System angebunden.
Stechende Insekten wie Mücken, Bremsen oder Wespen begleiten uns vielerorts durch den Sommer. Welche Hilfe die Apotheke gegen die Beschwerden durch Insektenstiche bereithält, verrät Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Alle Insektenstiche haben eines gemeinsam: Geraume Zeit nach dem Einstich fangen sie an, unerträglich zu jucken. Leicht gerät man in einen „Juck-Kratz-Teufelskreis“, der die Beschwerden nur potenziert. Außerdem steigt durch Kratzen die Infektionsgefahr; Bakterien könnten dabei in die Wunde gelangen. Deshalb empfiehlt Apotheker Münch, die Einstichstelle sofort zu kühlen. Das verhindert auch, dass sich die Giftstoffe ausbreiten. Geeignet sind Cold-Packs, die mit einem dünnen Tuch umwickelt werden, Kompressen mit essigsaurer Tonerde oder verdünntem Isopropylalkohol. Eine frisch angeschnittene Zwiebel oder Honig haben den gleichen Effekt.
Den Stich örtlich mit von konzentrierter Wärme zu behandeln, ist eine gute Möglichkeit, Juckreiz und Schmerz zu verhindern, sagt Münch. Möglich ist das mithilfe eines elektrischen, stiftförmigen Gerätes, das direkt nach dem Stich für drei bis fünf Sekunden auf die Haut gedrückt wird. Dabei werden lokal Temperaturen zwischen 50 und 53 Grad Celsius erzielt, was die Bestandteile des Insektengiftes zersetzen soll.
Antiallergische Gele oder Cremes mit Bamipin, Dimetinden, Clemastin oder Chlorphenoxamin wirken abschwellend und sind auch für die sofortige Selbstbehandlung eines Insektenstichs geeignet. Gelgrundlagen oder Roll-on-Stifte wirken zusätzlich kühlend – erst recht, wenn man sie im Kühlschrank lagert. Zubereitungen mit 0,25 oder 0,5 Prozent Hydrocortison nehmen die Entzündung, eignen sich aber nicht für Kinder unter sechs Jahren.
Münch rät zum Arztbesuch, wenn ein Stich länger als drei Tage wehtut, wenn er eitert, man sich krank fühlt oder die Lymphknoten geschwollen sind. Wenn man in den Mund- oder Rachenraum gestochen wurde, ist der sofortige Arztbesuch erforderlich. Denn eine Schwellung kann dort zu Atemnot führen.
Patienten erhalten in ihrer Hausapotheke immer ihre notwendigen Arzneimittel – auch bei Stürmen, starken Schneefällen und Hochwasser. Das versichert Dr. Thomas Wellenhofer, Apotheker aus Freilassing und stellvertretender Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks Berchtesgadener Land in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
„Apotheken spielen im Katastrophenfall eine wichtige Rolle. Denn sie müssen über einen Notfallvorrat an Arzneimitteln verfügen, der mindestens eine Woche lang reicht. Zudem bieten sie über den Nacht- und Notdienst eine Versorgung rund um die Uhr“, informiert Wellenhofer, der schon mehrere Jahrzehnte dem THW angehört.
„Denken Sie nur an die Überschwemmungen der vergangenen Jahre, an die schweren Stürme oder an die starken Schneefälle im zurückliegenden Winter. Es gab keine Engpässe bei Medikamenten“, listet Wellenhofer das Leistungsspektrum von Apotheken im Unglücksfall auf. Allerdings glaubt er, dass Patienten die Bedeutung des flächendeckenden Versorgungsnetzes der Apotheken unterschätzen.
Anders bei den Experten: „Bei den Katastrophenschützern haben die Apotheken ein ganz anderes Standing. So sieht der THW-Präsident Albrecht Broemme uns als Leuchttürme in der Versorgung der Bevölkerung, ob im Alltag oder im Ausnahmefall.“
Das kürzlich in Kraft getretene Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) regelt weit mehr als die schnellere Vergabe von Arztterminen. So soll auch wieder die Qualität bei der Versorgung von Hilfsmitteln wie beispielsweise Inkontinenzprodukten, Bandagen oder Kompressionsstrümpfen im Vordergrund stehen. Die Neue Apotheken Illustrierte berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe von vorgesehenen Änderungen, die sich durch das Gesetz ergeben.
Im neuen Gesetz sieht Kai Kallbach, Bereichsleiter Arzneimittel und Hilfsmittel beim Deutschen Apothekerverband nun im Hilfsmittelbereich einen erfreulichen ersten Schritt in die richtige Richtung, der die Belange des Patienten wieder in den Mittelpunkt stellt. Denn bislang übten Krankenkassen einen starken Preisdruck durch Ausschreibungen aus. Dies ist künftig verboten. „Statt Ausschreibung mit exklusiver Zuschlagserteilung für einzelne Leistungserbringer steht künftig jedem Leistungserbringer – und damit vor allem auch wieder jeder Apotheke − die Versorgung der Patienten mit hochwertigen Hilfsmitteln offen“, erklärt Kallbach. Nun darf die Apotheke wieder selbst entscheiden, ob sie einem Vertrag zur Versorgung mit Hilfsmitteln beitreten möchte. „Die Versorgung von Hilfsmitteln und Arzneimitteln kann also wieder aus einer Hand erfolgen, mit der Fachkunde des Apothekers als Heilberufler.“
Der Hilfsmittelexperte nennt ein Beispiel aus der Praxis: „Eltern, bei deren kleinem Kind sich am Wochenende die Atemwege mit Schleim zugesetzt haben und die dringend ein Inhalationsgerät benötigen, durften bei ausgeschriebenen Inhalationsgeräten bisher nicht wohnortnah durch die Apotheke versorgt werden. Dies war allein dem exklusiven Ausschreibungsgewinner vorbehalten. Diese Zeiten sind nun zum Glück vorbei.“
In der zweiten Lebenshälfte bereitet das Wasserlassen so manchem Mann Probleme: Häufige Toilettengänge am Tag und in der Nacht sind die Folge. Meist liegt es an einer gutartig vergrößerten Prostata. In einem frühen Stadium können pflanzliche Arzneimittel gute Dienste leisten, berichtet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
Mit vier verschiedenen Wirkstoffen bzw. Wirkstoffgruppen aus dem Pflanzenreich lässt sich bei häufigen Harndrang, Startschwierigkeiten beim Wasserlassen, schwachem Harnstrahl und Nachträufeln etwas tun:
Sägepalmenfrüchte
Extrakte aus den Früchten der nordamerikanischen Sägepalme stoppen zwar nicht das Wachstum der Prostata, sie sollen aber die belastenden Symptome der Vergrößerung lindern können. Sie erleichtern das Wasserlassen, und die Patienten müssen nicht mehr so oft auf die Toilette.
Brennnesselwurzel
Extrakte aus der Brennnesselwurzel bessern Prostatabeschwerden. Wissenschaftler vermuten, dass das auf Wirkstoffe zurückzuführen ist, die die Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron drosseln. In Fertigpräparaten findet man Brennnesselwurzel auch mit Sägepalmfrüchten kombiniert.
Kürbissamen
Wer häufig Kürbissamen isst, soll der Prostatavergrößerung vorbeugen können. Extrakte aus den Samen werden auch legen die Beschwerden durch die Prostatavergrößerung eingesetzt, allerdings ist die wissenschaftliche Studienlage dazu bisher uneinheitlich.
Beta-Sitosterin
Dieser Inhaltsstoff findet sich in vielen Pflanzen. Seine Wirkung auf den Harnfluss bei vergrößerter Prostata soll darauf beruhen, dass er die Produktion von Dihydrotestosteron hemmt. In einem ähneln sich die Präparate mit Beta-Sitosterin und die anderen pflanzlichen Mittel: Insgesamt ist die Wirkung mild und zeigt sich erst bei einer Einnahme über mehrere Wochen.
Zu entsprechenden Präparaten und ihrer Anwendung beraten Apotheker. Ebenso beraten sie zu verschreibungspflichtigen Arzneistoffen, die man gegen die gutartige Prostatavergrößerung beziehungsweise ihre Symptome einsetzt.
Am Ende eines Therapiezeitraums darf man Cortison nicht einfach absetzen. Patienten sollten es ausschleichen. Doch warum eigentlich? Und vielleicht noch wichtiger: Was passiert, wenn man sich nicht daran hält? Die Neue Apotheken Illustrierte gibt in ihrer aktuellen Ausgabe Antworten.
Unser Organismus arbeitet mit körpereigenen Steroidhormonen, die dem Cortison in Arzneiform sehr ähneln. Diese spielen eine wichtige Rolle, zum Beispiel beim Fett-, Zucker- oder Knochenstoffwechsel oder beim Mineralhaushalt. „Das körpereigene Hormon wird von der Nebennierenrinde gebildet – und zwar immer dann, wenn der Bedarf besteht“, erläutert Apothekerin Dr. Ursula Sellerberg von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Führt man nun Kortison von außen zu, dann registriert der mit dem Gehirn verknüpfte Regelkreis Achtung! Es ist genug Kortison da und fährt die eigene Produktion herunter.“
Erhält der Körper diese Botschaft über einen längeren Zeitraum, bildet sich die Nebennierenrinde zurück, weil das Gewebe nicht mehr benötigt wird. „Das an sich ist noch nicht das Problem beim Absetzen“, sagt Sellerberg. Werde die Kortison-Zufuhr jedoch ruckartig gestoppt, müsse der Körper erst einmal realisieren, dass etwas fehlt und dass die Produktion wieder hochgefahren werden muss. Das dauert seine Zeit, und während dieser Phase kann ein Kortison-Mangel auftreten.
„Es kommt zu einem Steroid-Entzug, der sich durch Schwäche, Müdigkeit, Übelkeit oder Gelenkschmerzen bemerkbar machen kann. Der Blutdruck sinkt, man ist verwirrt“, erklärt Sellerberg. Darüber hinaus kann ein abruptes Absetzen dazu führen, dass die Krankheit, wegen der das Kortisonpräparat ursprünglich eingenommen wurde, erneut aufflammt. Deshalb setzt man Kortison, wenn man es nicht mehr benötigt, sehr langsam ab. In dieser Zeit kann sich die Nebennierenrinde langsam wieder aufbauen. Ab wann man genau ausschleichen sollte und wie langsam die Dosis zu reduzieren ist, entscheidet immer der Arzt. Es kann bis zu drei Monaten dauern.
Am letzten Sonntag im März wird wieder an der Uhr gedreht, und zwar von Winter- auf Sommerzeit gestellt. Und das nicht zum letzten Mal. Wie ist der aktuelle Stand bezüglich Zeitumstellung? Die Neue Apotheken Illustrierte klärt in ihrer aktuellen Ausgabe auf.
Die von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schon für April 2019 angekündigte Abschaffung des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit lässt sich in der Europäischen Union so schnell nicht umsetzen. Anfang März entschied der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments als federführender Ausschuss im Gesetzgebungsprozess nun über ein Kompromiss-Papier und hat dabei 2021 als Ende für die Zeitumstellung ins Auge gefasst.
Hintergrund der Diskussionen über die Abschaffung der Sommer- und Winterzeit war eine nicht repräsentative Onlineumfrage der EU-Kommission im vergangenen Jahr. Mehr als 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer stimmten für ein Ende der Zeitumstellung. Mitgemacht haben damit weniger als ein Prozent der EU-Bürger. Allein drei Millionen Antworten kamen aus Deutschland, die meisten plädierten für eine dauerhafte Sommerzeit.
Zwar wird auf EU-Ebene entschieden, ob es den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit noch geben soll. Doch falle dieser dann weg, ist es Sache jedes einzelnen Landes zu entscheiden, welche Zeit dann dort tatsächlich gilt. Probleme macht die Koordinierung der einzelnen Länder. Denn dass es nur eine Zeit in Mitteleuropa geben soll, darin sind sich die EU-Länder einig. Zu vehement seien sonst die Auswirkungen auf Straßen-, Bahn-und Flugverkehr sowie Finanzmärkte.
Wissenschaftler begrüßen grundsätzlich die Abschaffung der zweimal jährlichen Zeitumstellung. Besonders die ersten drei Tage nach der Zeitumstellung bedeuten Stress für den Organismus. Das zeige sich an einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle, heißt es von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Rund ein Viertel der Bevölkerung hat nach Schätzungen der Fachgesellschaft Probleme mit der Zeitumstellung, und zwar im Frühjahr deutlicher als im Herbst – weil eine Stunde Schlaf wegfällt.
Ohne Frage gibt es in Deutschland eine hochwertige Arzneimittelversorgung. Dennoch kommt es vereinzelt zu Lieferengpässen. Was Apotheker tun, um Patienten dennoch gut zu versorgen, läutert Axel Pudimat, Apotheker aus Rostock und Vorsitzender des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Eine Umfrage der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker zeigt, dass es bei 90 Prozent der Apotheken innerhalb der vergangenen drei Monate zu Arzneimittelengpässen gekommen ist, die gesundheitliche Folgen für die Patienten gehabt haben könnten. Zu den dabei meist genannten Medikamenten zählen Blutdrucksenker wie Metoprolol, Schmerzmittel wie Metamizol und Diabetesmittel wie Liraglutid. Engpässe rund um den Blutdrucksenker Valsartan erlangten im vergangenen Jahr traurige Berühmtheit.
„Apotheken haben den Anspruch, dass aus Lieferengpässen bei einzelnen Medikamenten keine Versorgungsengpässe für ganze Patientengruppen entstehen“, erklärt Pudimat. „Wenn also ein bestimmtes Präparat nicht verfügbar ist, muss der Apotheker versuchen, ein wirkstoffgleiches Medikament zu beschaffen, oder mit dem Arzt telefonieren, ob man den Patient auf ein neues Präparat einstellen kann. Schließlich soll und darf kein Patient unversorgt bleiben.“
Pudimat hat darüber hinaus einen Vorschlag, der dafür sorgen könnte, dass viele Lieferengpässe gar nicht erst entstehen: „Es ist wichtig, dass Krankenkassen ihre Rabattverträge nicht nur mit einem, sondern mit möglichst drei Herstellern abschließen, damit die Apotheke auf Ersatzpräparate ausweichen kann. Grundsätzlich wünschen sich Apotheker auch mehr Transparenz und frühzeitige Informationen von den Herstellern. Dann können sich Ärzte, Apotheker und auch Patienten besser darauf einstellen, wenn ein Medikament fehlt.“
Je mehr Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel ein Patient einnimmt, desto größer die Gefahr, dass sie sich gegenseitig beeinflussen und die Wirkung in irgendeiner Weise verändert wird. Damit dies im Vorfeld abgeklärt werden kann, wurde der sogenannte Medikationsplan eingeführt. Die Neue Apotheken Illustrierte stellt in ihrer aktuellen Ausgabe dieses Angebot in Sachen Arzneimittelsicherheit näher vor.
Einen Anspruch auf diesen Medikationsplan haben alle Patienten, die regelmäßig drei oder mehr vom Arzt verordnete Arzneimittel einnehmen. Gerade wenn der Patient mehrere Ärzte aufsucht, die nicht unbedingt voneinander wissen, hilft ein solcher Plan. Während der Hausarzt oft noch weiß, zu welchen Fachärzten sein Patient geht, ist das bei den behandelnden Spezialisten meist unbekannt. Sie fragen üblicherweise nur nach dem Hausarzt, zu dem sie ihren Befund später schicken sollen.
Der Medikationsplan, den meist der Hausarzt ausstellt, verzeichnet sämtliche Präparate, die der Patient einnimmt. Für weitere Ärzte und den Apotheker ist die Medikation ersichtlich, das kann bei der Suche nach einem geeigneten Mittel behilflich sein. Zurzeit wird der Medikationsplan in Papierform geführt. Ärzte und Apotheker ergänzen ihn schriftlich. Wer eine Stammapotheke besucht, hat oft den Vorteil, dass diese die verschriebenen und selbst gekauften Arzneimittel in einer persönlichen Datenbank erfasst. Diese kann der Apotheker beim Wechselwirkungscheck mit neuen Präparaten oder für seine Empfehlung zu Rate ziehen. So ist der Patient auf der sicheren Seite.
Je mehr Arzneimittel ein Patient einnimmt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Arzneistoffe untereinander interagieren und sich in ihrer Wirkung behindern. Mit seinem Fachwissen, unterstützt von moderner Technologie, erkennt der Apotheker solche Probleme bereits im Vorfeld. Warum es hierbei von Vorteil ist, eine Stammapotheke zu haben, erklärt die aktuelle Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.
Bei der Abgabe eines rezeptpflichtigen Arzneimittels checkt der Apotheker routinemäßig, welche Mittel verschrieben sind und ob er exakt diese oder vergleichbare aushändigen muss; Stichwort Rabattverträge mit den gesetzlichen Krankenkassen. Neben all der Routine gilt es jedoch, jeden Patienten und jedes Rezept als Einzelfall zu betrachten, der genauer Aufmerksamkeit bedarf.
Für den Patienten kaum zu bemerken, steht für den Apotheker bereits zu Anfang der Beratung auf dem Plan: Vertragen sich die verschriebenen Medikamente oder könnten sie untereinander oder mit gängigen Nahrungsmitteln Wechselwirkungen eingehen? So etwa bestimmte Antibiotika und Milchprodukte oder Allergiemittel und Alkohol. Dabei helfen dem Apotheker seine Ausbildung und die Software seines Kassensystems.
Diesbezüglich eine Stammapotheke zu haben, hat Vorteile: Kennt der Apotheker den Patienten, kann er die aktuell verschriebenen Medikamente in Beziehung zu nicht verschreibungspflichtigen Präparaten oder Vitamin- und Mineralstoffpräparaten setzen, die der Patient dort bereits früher gekauft hat. Auch bekannte Vorerkrankungen wie Asthma, Nieren- oder Leberleiden könnten dazu führen, dass sich manche Arzneimittel für den Patienten nicht eignen. Der Besuch einer Stammapotheke ermöglicht eine individuellere Beratung und sorgt so für mehr Sicherheit bei der Einnahme von Arzneimitteln.
Das vom Arzt ausgestellte Rezept mit dem Smartphone fotografieren und das Medikament mit einem Klick vorbestellen: Diesen Service bieten immer mehr Apotheken an. Katja Förster vom Hessischen Apothekerverband erklärt in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten, was der digitale Wandel in den Apotheken für die Kunden bedeutet.
„Durch digitale Unterstützung kann die Apotheke vor Ort ihren Patienten noch näher sein. Zertifizierte Apps ermöglichen die einfache und sichere Übermittlung beispielsweise von Rezeptdaten an die Apotheke. Dadurch sind Arzneimittel noch schneller verfügbar, die Patienten können ihre Therapien zügiger beginnen“, erklärt Förster die Tatsache, dass digitale Dienste den persönlichen Kontakt zum Apotheker, obwohl es widersprüchlich scheint, eigentlich verbessern.
Patienten sollten in ihrer Hausapotheke nachfragen, so Förster, ob sie eine apothekenspezifische App zur Übermittlung von Verordnungen anbietet. Es gibt verschiedene Anbieter von Apps, die ähnliche Funktionalitäten und Sicherheitsstandards anbieten. Für die Nutzung der App scannt der Patient einfach einen Barcode der Apotheke. Dann kann er seine abfotografierten Verordnungen über eine sichere Verbindung in seine Apotheke übermitteln. Damit sparen sich die Patienten doppelte Wege, sie erhalten ihre Arzneimittel schneller und können sie sich bei Bedarf auch nach Hause bringen lassen.
„Mit der von uns gemeinsam mit dem Apothekenrechenzentrum Darmstadt entwickelten App apojet werden sich die Patienten in Kürze auch an die Einnahme ihrer Medikamente erinnern lassen können. Zudem können sie ihren Medikationsplan digital führen“, stellt die Fachfrau in Aussicht.
„Der Deutsche Apotheken-Award soll ein deutliches Signal senden, wie engagiert sich die Apotheken für die Belange ihrer Patienten und Kunden einsetzen“, sagt Claudia Berger als Schirmherrin des Deutschen Apotheken-Awards 2019. Die Ausschreibung für innovative Projekte aus den Reihen der Apotheker hat begonnen, berichtet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.
„Für viele Menschen in der Stadt und auf dem Land sind die Apotheker die ersten Ansprechpartner, wenn es um Fragen rund um die Gesundheit geht. Und das wird auch so bleiben, wenn die Apotheker mit innovativen Ideen und kreativen Angeboten auf die wachsenden Bedürfnisse der Menschen eingehen“, informiert Berger. „Mit dem Deutschen Apotheken-Award wollen wir auch kleinen, aber klugen Projekten eine große Bühne geben, damit sie Nachahmer finden und der Gesellschaft nützen.“
Der Startschuss ist vor einem Monat gefallen, aber der Zieleinlauf findet erst im Februar kommenden Jahres statt: Bis dahin können sich Apotheken mit fortschrittlichen Konzepten und patientenorientierten Projekten um den Deutschen Apotheken-Award 2019 bewerben. Bereits zum dritten Mal nach 2015 und 2017 schreibt der Deutsche Apothekerverband (DAV) diesen Preis aus, der bei einem Festakt am 9. Mai 2019 in Berlin verliehen wird. Gefragt sind alle Projekte, Programme oder Modellvorhaben, die seit mindestens sechs Monaten bestehen und möglichst auf andere Apotheken übertragbar sind. Dotiert ist die Auszeichnung mit insgesamt 8.000 Euro.