Allgemeine Gesundheitstipps - Archiv


18.2.2024

Johanna Gastdorf: „Hospize sind wichtige und gute Orte“

Sie ist eine vielbeschäftigte Schauspielerin, pflanzt Blumenwiesen für Wildbienen und engagiert sich in ihrer Heimatstadt Leverkusen für schwer Erkrankte. Mit dem APOTHEKEN MAGAZIN spricht Johanna Gastdorf über ihre Liebe zur Natur und warum man in Hospizen nicht nur Traurigkeit findet.

Weil ihr Vater sehr früh verstarb, war ihre Mutter mit fünf Kindern auf sich allein gestellt. Eine schwierige Aufgabe, die sie toll gemeistert habe, erinnert sich Johanna Gastdorf. Dazu zählen auch die Werte, die sie ihren Kindern vermittelte. „Gerechtigkeit, egal worum es geht, sich um andere zu kümmern, auch nach rechts und links zu schauen – das habe ich so gesehen mit der Muttermilch mitbekommen.“ Diese Einstellung machte die Schauspielerin letztlich auch offen für die ehrenamtliche Tätigkeit in Hospizen.

Im Zuge einer Lesung hatte sie vor einigen Jahren eine Führung durch ein Hospiz bekommen. Für sie rückblickend „einer der wichtigsten Tage in meinem Leben, denn ich durfte diese Welt näher kennenlernen. Eine Welt, die angefüllt ist mit Leben, mit unglaublich tollen Menschen und mit einer enormen Relevanz“, sagt Johanna Gastdorf. „Dann wurde ich gebeten, mich für das erste stationäre Hospiz in Leverkusen zu engagieren. Mein Mann und ich sind nun Schirmherrin beziehungsweise Schirmherr von PalliLev, wollen helfen, Berührungsängste abzubauen. Natürlich ist es auch bedrückend, und es gibt es dort auch viel Traurigkeit, vor allem bei den Angehörigen. Aber die Menschen, die dort arbeiten, sind eine Wohltat im wahrsten Sinne. Hospize sind wichtige und gute Orte, weil die Menschen dort in guter Obhut sind. Wie kostbar unser Leben ist, erlebt man in ähnlicher Weise vielleicht nur bei der Geburt eines Kindes.“ Eines ist ihr sehr wichtig: „Es wird übrigens auch viel gelacht in einem Hospiz. Vielleicht gerade, weil man das Leben an diesem Ort so intensiv erfährt.“

Leben zum Einatmen und Krafttanken findet sie auch in der Natur. „Ich liebe unseren Garten, auch wenn ich keinen wirklich grünen Daumen habe. Es ist ein wunderschöner, meditativer Ort. Man kann dort sitzen, und innerhalb einer halben Minute sieht man unglaublich viele Tiere – Bienen, Schmetterlinge, Vögel. So viel Leben. Das ist fast so schön, wie aufs Meer zu schauen.

Wenn es um ihre Gesundheit geht, schwört sie auf die Kraft der Öle. „Ich mache sehr viel mit ätherischen Ölen, wobei ich auf sehr reine Öle achte. Lavendelöl ist zum Beispiel toll. Es beruhigt und fördert den Schlaf, wird auch bei Magen- und Darm-Beschwerden eingesetzt. Weitere Öle, die ich sehr mag, sind Pfefferminze oder Weihrauch. Pfefferminzöl etwa kann bei Kopfschmerzen helfen.“


18.2.2024

Was pflegende Angehörige leisten

Immer mehr Menschen in Deutschland erreichen ein hohes Lebensalter. Oft benötigen sie Hilfe im Alltag oder sogar Pflege. Zumeist leisten zuerst die Angehörigen Hilfe, wie DAS APOTHEKEN MAGAZIN in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Die Pflege kranker Angehöriger kann körperlich sowie psychisch herausfordernd sein und bisweilen an die eigenen Grenzen gehen. Betroffene können sich bei Pflegeberatungsstellen oder Pflegekassen beraten lassen. Auch die Verbraucherzentralen bieten kostenlose Info-Broschüren zum Thema an. Die Krankenkassen, Caritas, Diakonie, VDK und AWO beraten.

Und hier gibt es finanzielle Unterstützung:
Wer kurzfristig einen Angehörigen versorgen muss, hat Anrecht auf Pflegeunterstützungsgeld von bis zu 10 Tagen. Dafür muss man sowohl den Arbeitgeber als auch die Pflegekasse des Pflegebedürftigen informieren.
Wer länger als 10 Tage pflegt, kann beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ein zinsloses Darlehn beantragen und sich bis zu einem halben Jahr beruflich freistellen lassen. Man ist dann weiterhin arbeitslosen- und krankenversichert.
Wer bei den Pflegegraden 2 bis 5 häuslich versorgt wird, erhält Pflegegeld. Ob er damit Angehörige oder Minijobber bezahlt, steht ihm frei. Damit lassen sich auch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste bezahlen. Die Abrechnung erfolgt direkt mit der Pflegekasse.
Einen zusätzlichen Entlastungsbeitrag erhalten alle Pflegebedürftigen der Grade 1 bis 5. Ansprechpartner ist die Pflegeversicherung.
Wenn Angehörige für einige Wochen nicht pflegen können, übernimmt die Pflegekasse einen Teil der Kosten für die Kurzzeitpflege. Danach kann Verhinderungspflege in Anspruch genommen werden.


18.2.2024

Pflanzliche Arzneimittel bei Erkältung

Der Winter ist fast vergangen, doch viele plagen sich nach wie vor mit einem Atemwegsinfekt herum. Heilpflanzen-Extrakte können die meisten Beschwerden effektiv lindern. DAS APOTHEKEN MAGAZIN nennt in seiner aktuellen Ausgabe die wichtigsten Arzneipflanzen.

Um die ablaufenden Prozesse in der Erregerabwehr und des Immunsystems optimal zu unterstützen, ist es generell empfehlenswert, einen Pflanzenextrakt direkt bei den ersten Anzeichen eines Atemwegsinfekts einzunehmen. Die Symptombelastung ist nachweislich geringer, wenn pflanzliche Arzneimittel frühzeitig eingenommen werden.

Die Inhaltsstoffe der Efeublätter entfalten eine doppelte Wirkung: Zum einen entkrampfen sie die Atemwege, zum anderen verflüssigen sie zähen Bronchialschleim. So lässt sich der Hustenschleim leichter abhusten.Das ätherische Öl aus Fichten- beziehungsweise Kiefernnadeln kommt vorzugsweise zum Einreiben und Inhalieren gegen Bronchialprobleme oder bei entzündeten Nasennebenhöhlen zum Einsatz.
Auszüge aus Kamillenblüten gelten als Allzweckwaffe gegen Entzündungen. Bei Halsschmerzen kann man beispielsweise Kamillentee trinken oder damit gurgeln. Arzneitees aus der Apotheke enthalten besonders viel des wirksamen ätherischen Öls.
Extrakte aus der Wurzel der südafrikanischen Kapland-Pelargonie werden gegen Erkrankungen der Atemwege mit Husten, zum Beispiel Bronchitis, eingesetzt.
Das ätherische Öl der Pfefferminzblätter riecht nicht nur frisch, sondern lindert auch beim Inhalieren Beschwerden entzündeter Nasennebenhöhlen. Kopfschmerzen lassen sich vertreiben, indem man die Stirn mit verdünntem Pfefferminzöl einreibt.
Das ätherische Öl des Thymians wirkt entkrampfend und schleimlösend bei Husten. Daher lässt sich zäher Bronchialschleim, der sich meist im Laufe einer Erkältung bildet, leichter abhusten.


18.1.2024

Anne-Sophie Mutter: „Ich bin mit Begeisterung gesund“

Als Violinistin ist Anne-Sophie Mutter seit fast 50 Jahren weltweit gefragt. Dem APOTHEKEN MAGAZIN hat sie erzählt, warum ihr das Thema Prävention von Erkrankungen so wichtig ist und warum fehlendes Handwerk auch Auswirkungen auf den Musikgeschmack hat.

Anne-Sophie Mutter, die kürzlich ihren 60. Geburtstag feierte, ist gerne fit. „Ab meinem 40. Lebensjahr habe ich mit Herz-Kreislauf-Training angefangen, also Laufen oder Crosstrainer. Ich bin schon immer wahnsinnig gerne in den Bergen herumgekraxelt. Daneben trainiere ich mit Gewichten, sehr zielorientiert, mit Personal Trainer. Dass man als Geiger den rechten Arm ständig waagerecht hält, beansprucht Oberkörper und Muskulatur extrem. Prävention ist der Schlüssel. Und dadurch bin ich ein Mensch, der mit großer Begeisterung die meiste Zeit gesund ist.“

Als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe ist ihr Prävention sehr wichtig. „In der Prävention und Früherkennung liegen große Potenziale für die Krebsbekämpfung. Wir führen zum Beispiel regelmäßig Informationskampagnen zur Prävention durch und sensibilisieren Bürgerinnen und Bürger für dieses wichtige Thema. Auch die Früherkennung spielt eine wichtige Rolle, denn je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.“

Krebshabe in ihrem Leben immer eine große Rolle gespielt, erzählt die Künstlerin, weshalb ihr die Arbeit für die Deutsche Krebshilfe sehr am Herzen liege. „Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man zu einer Früherkennungsuntersuchung geht und meint, Anlass zur allergrößten Sorge zu haben. Ich weiß auch, was es bedeutet, einen geliebten Angehörigen oder Freund zu verlieren. Dank der Deutschen Krebshilfe hat sich die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten in den letzten 50 Jahren deutlich verbessert. Aber es gibt weiterhin viel zu tun. Daher engagiere ich mich für diese besondere Organisation, die dank der großzügigen Spenden aus der Bevölkerung so viele wichtige Projekte auf den Weg bringen kann.“

Das Apotheken Magazin möchte von der Geigerin von Weltformat wissen, warum es die klassische Musik bei jungen Leuten heutzutage oft so schwer hat. Sie antwortet überraschend: “Das große Problem nicht nur der klassischen Musik ist das Umfeld, in dem unsere Kinder heute groß werden. Da ist vieles verlorengegangen, zum Beispiel gibt es das Handwerk kaum noch. In meiner Kindheit in der Grundschule hatten wir das Fach Werken. Wir haben gesägt, getöpfert, gemalt, also Dinge hergestellt. Das hat auch Berufsperspektiven eröffnet, von denen viele Kinder heute gar nichts mehr wissen. Um Dinge zu begreifen, muss ich sie anfassen, muss sie erfassen. Studieren allein reicht da nicht. Darüber hinaus findet Musik in vielen Schulen, falls überhaupt, nur noch im Mindestmaß statt. Kein Wunder, dass sie ins Hintertreffen gerät, denn was ich nicht kenne, vermisse ich nicht. Ich finde das grob fahrlässig.“


Neue Chancen in der Medizin durch KI

Wer behandelt in Zukunft – der Arzt oder die Künstliche Intelligenz? Auf die kritische Frage, ob sich Mediziner völlig auf Künstliche Intelligenz (KI) verlassen oder gar von ihr ersetzt werden, haben Experten klare Antworten. Einen Einblick gibt DAS APOTHEKEN MAGAZIN in der aktuellen Ausgabe.

„Das Wissen, auch über Krankheiten, vermehrt sich ständig und rasant. Niemand kann mehr über alles Bescheid wissen. Künstliche Intelligenz hilft bei der Recherche, kann alle verfügbaren Informationen, die infrage kommen, zusammentragen – sogar in allen Sprachen. Und am Ende der Kette stehen Ärzte, die über die Behandlung entscheiden. Mithilfe von KI kommen sie schneller auf den Punkt“, sagt Professor Dr. Andreas Meyer-Falcke, Arbeitsmediziner und IT-Beauftragter der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen.

„Dazu müssen wir Daten sammeln, die zeigen, dass das, was wir mit künstlicher Intelligenz tun, hilft – auch wenn wir nicht jeden Mechanismus verstehen“, ergänzt KI-Forscher Jakob Kather vom Lehrstuhl Clinical Artificial Intelligence an der Technischen Universität Dresden. Das funktioniere aber nur, wenn die Daten digital vorliegen. Man müsse zum Beispiel prüfen, wie zuverlässig eine App Hautkrebs erkennt und die Fälle analysieren, in denen das nicht geklappt hat. „Das Gewebe könnte zerrissen oder gefaltet sein“, vermutet Kather und betont: „KI-Systeme müssen mit einer Reihe von Daten, die nicht ausschließlich von einer Klinik stammen, trainiert und extern überprüft werden. Dabei kommt es darauf an, die richtigen Fragen zu stellen. Etwa: Worauf hat die KI geschaut? Und vor allem natürlich: Wie können wir die Qualität einer Behandlung mithilfe von KI sicherstellen – auch in rechtlicher Hinsicht?“

Dass bald auch der Arzt selbst digital auftritt und als sogenannter Avatar seinen Patienten manche Fragen zu bevorstehenden Operationen beantwortet, diese Idee verfolgt derzeit Amr Saad: Der Düsseldorfer Medizinstudent, der kurz vor dem Abschluss steht, entwickelt zusammen mit Kommilitonen ein entsprechendes Angebot für Kliniken und Medizinische Versorgungszentren. Arbeitstitel: „AI Doc“. AI steht für künstliche Intelligenz auf Englisch.

„Es gibt viele Detailfragen, für die im hektischen Alltag oft wenig Zeit bleibt. Diese kann AI Doc mit der Stimme des behandelnden Arztes beantworten – auch in verschiedenen Sprachen und ohne viele Fachbegriffe“, erklärt Saad. So könne der digitale Arzt beispielsweise erklären, wie eine Injektion ins Auge abläuft, die etwa bei der altersbedingten Makuladegeneration nötig ist. Saad: „Sobald der Patient aber mehr wissen will und betreut werden muss, schaltet sich der Behandler wieder ein. Das persönliche Aufklärungsgespräch kann der Avatar auf keinen Fall ersetzen.“


Nasennebenhöhlen wieder frei bekommen

Erkältungskrankheiten gehen oft mit einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, einer Sinusitis, einher. Rasches Handeln – auch mit natürlichen Mitteln – hilft, dass die Entzündung schnell abklingt, erklärt DAS APOTHEKEN MAGAZIN in seiner aktuellen Ausgabe.

Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Paracetamol machen den Schmerz erträglicher, beseitigen aber nicht die Ursache des Problems: den Schleimstau. Das ist jedoch die Voraussetzung, um eine chronische Entzündung zu verhindern. Hier können andere Mittel punkten, die dafür sorgen, dass die Schleimhaut abschwillt und der Schleim fließfähig bleibt.

Abschwellende Nasensprays tragen ihre Wirkung bereits im Namen und können auch bei der Sinusitis die Nasenatmung verbessern. Sie sorgen dafür, dass die Schleimhaut in der Nasenhöhle eine Zeit lang abschwillt. Das wirkt sich oft auch auf die Zugänge zu den Nebenhöhlen aus. Nasensprays mit kortisonähnlichen Arzneistoffen lindern dagegen die Entzündung selbst, was wiederum die Schleimhäute mit der Zeit abschwellen lässt. Beides fördert den Abfluss des Schleims.

Darüber hinaus hat die Apotheke pflanzliche Präparate im Angebot, deren Wirkung bei akuter Sinusitis wissenschaftliche Studien belegen konnten. Zum einen handelt es sich dabei um eine Kombination aus fünf verschiedenen Pflanzenextrakten: Sauerampfer, Enzian, Eisenkraut, Holunder, Schlüsselblume. Zum anderen helfen Kapseln mit ätherischen Ölen. Sie enthalten hauptsächlich Eukalyptus-, das heißt Cineol, und Süßorangenöl sowie Zitronen- und Myrtenöl. Bei wiederkehrender oder chronischer Sinusitis sollen sie ebenfalls wirken, allerdings reichen die wissenschaftlichen Daten für eine abschließende Bewertung noch nicht aus.

Als wohltuend empfinden viele die Inhalation von heißem Dampf, beispielsweise mit Kamillenblüten oder anderen ätherischen Ölen. Auch Salzwasser als Nasenspray oder Spülungen per Nasendusche lindern die Beschwerden, ohne dass wissenschaftlich belegt wäre, dass die Spülungen den Krankheitsverlauf tatsächlich verkürzen.


27.11.2023

Erektionsstörungen durch Medikamente?

Ärzte der Harvard Universität in den USA schätzen, dass etwa ein Viertel aller Fälle von Potenzproblemen auf Arzneimittel zurückzuführen ist. Das Apotheken Magazin erklärt in seiner aktuellen Ausgabe, warum es oft an Blutdruckmitteln liegt.

Im Prinzip trifft die Erektile Dysfunktion (ED), wie die Potenzstörung genannt werden, Männer in jedem Lebensalter. Doch tritt sie mit zunehmendem Alter häufiger auf, weil ältere Männer öfter Medikamente benötigen, betonen die Harvard-Forscher.

Das Hauptproblem dabei heißt Bluthochdruck. Häufige Risikofaktoren dafür wie Übergewicht und Rauchen erhöhen gleichzeitig das Risiko für ED. Die Erkrankung selbst kann ebenfalls die Erektion beeinträchtigen, denn sie schädigt auf Dauer die Blutgefäße. Und wenn die Durchblutung nicht mehr 100-prozentig funktioniert, betrifft das nicht nur Kopf, Arme und Beine, sondern auch die Schwellkörper im Penis, die allein durch den Blutfluss ihre Aufgabe erfüllen können.

Jetzt könnte man annehmen, dass Medikamente, die den Blutdruck senken, die Situation verbessern. Leider trifft das nicht in allen Fällen zu. Blutdrucksenker wie Betablocker (Atenolol, Metoprolol) und Diuretika (Hydrochlorothiazid) oder ACE-Hemmer (Lisinopril, Ramipril) können die sexuelle Funktion weiter beeinträchtigen. Als Ausnahme gelten die sogenannten Sartane (Valsartan, Losartan). Studien zeigen, dass sie die Situation zumindest nicht verschlechtern.

Oft spielt die Psyche eine zusätzliche Rolle. Ein Drittel aller Männer, die wissen, dass ihr Blutdruckmittel der Potenz schaden kann, bemerken diese Probleme bei sich. Bei Bluthochdruck-Patienten, die sich dem nicht bewusst sind, tritt ED nur bei einem von dreißig Männern auf.

Wie lässt sich das Problem nun angehen? An erster Stelle steht das offene Gespräch mit dem Arzt, wenn Männer während der Einnahme von Medikamenten ED-Symptome bemerken. Für einige Arzneimittel stehen Alternativen zur Verfügung, die weniger sexuelle Nebenwirkungen verursachen können. Eine weitere Möglichkeit: Ärzte passen die Dosierung an. Einigen Betroffenen hilft auch eine psychologische Beratung, Stress und Angst abzubauen, die möglicherweise zu ED beitragen.


Reizdarm: Wieder Ruhe im Bauch

Verstopfung, Übelkeit, Blähungen? Wer unter solchen Beschwerden leidet, könnte ein Reizdarmsyndrom haben. Was sich dagegen tun lässt, erklärt Apothekerin Bernadette Beller in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins.

Welche Präparate geeignet sind, richtet sich nach der Art der Beschwerden – und die sind individuell sehr verschieden. Während der eine nur Durchfall, der andere nur Verstopfung hat, wechseln sich beim Dritten die Darmprobleme phasenweise ab. „Wer zum Beispiel besonders unter einer Verstopfung leidet, profitiert von Medikamenten, die die Verdauung wieder auf Trab bringen“, sagt Apothekerin Bernadette Beller von der Vital-Apotheke in Bad Saulgau. Besonders bewährt hätten sich pflanzliche Arzneimittel. Aufgrund ihres sogenannten Multitarget-Prinzips wirkten sie oft gegen mehrere Beschwerden. „Sie finden sich auch in den Behandlungsleitlinien wieder, etwa hoch konzentriertes Pfefferminzöl als Monopräparat oder in Kombination mit Kümmelöl.“

Beller betont die Individualität der Erkrankung und dementsprechend der Therapie. Letztlich gelte es auszuprobieren, was im individuellen Fall helfe. „Eine Standardtherapie gibt es nicht, dafür einige Maßnahmen, um den Reizdarm in den Griff zu bekommen. Viele Patientinnen und Patienten berichten etwa, dass ihnen sogenannte Probiotika guttun. Sie enthalten Bakterien, die eine gesunde Darmflora fördern. Es lohnt sich auch zu analysieren, welche Lebensmittel einem gut tun und welche nicht. Frisches Obst, frisch gekochtes Gemüse und der Verzicht auf Süßes sind eine gute Basis. Eine strenge Diät hingegen kann zu Mangelernährung führen.“

Auch die Rolle der Psyche der Patienten und ihre unbewusste Erwartungshaltung scheinen eine Rolle zu spielen. Betroffene haben etwa unter Stress stärkere Beschwerden als in Ruhephasen. Sie erwarten umgekehrt unbewusst in Stressphasen auch mehr Verdauungsprobleme – wodurch sie sie dann indirekt vielleicht sogar auslösen. Beller: „Stress und Reizdarm bedingen sich gegenseitig, deshalb profitieren viele Betroffene zudem von Entspannungstechniken sowie ausreichend Bewegung und Sport.“


Samuel Koch: „Anderen zu helfen, macht mich glücklich“

Samuel Koch verunglückte 2010 bei einem Stunt in der Fernsehshow „Wetten, dass…?“ und ist seitdem vom Hals abwärts gelähmt. Davon unterkriegen lassen hat er sich nie. Das Apotheken Magazin hat mit ihm darüber gesprochen, wie es gelingt, mit einem leichteren Herzen durchs Leben zu gehen.

Für sein letztes Buch hat sich Samuel Koch auf die Suche nach der Schwerelosigkeit gemacht. Dafür sei die Corona-Pandemie verantwortlich gewesen, erzählt er, – eine Zeit, in der sich das Leben für sehr viele Menschen nicht besonders leicht angefühlt habe. „Dem wollte ich etwas Sinnvolles entgegensetzen, und damit war auch schon die Idee geboren, der Frage auf den Grund zu gehen, wie man die Schwere im Leben und unnötigen Ballast loswird.“

Eine Möglichkeit, Ballast loszuwerden, sieht er in der Fähigkeit, vergeben zu können. „Wenn man anderen Menschen nicht vergibt, ist man am Ende selbst derjenige, der die schwere Last trägt. Genauso wichtig ist es, sich selbst vergeben zu können. Und was das Leben auch ungemein leichter machen kann: Hilfe von anderen Menschen annehmen. Wir sind nicht dafür gemacht, als Einzelkämpfer durch das Leben zu gehen.“

Diese Erkenntnisse haben ihm geholfen, sein Schicksal anzunehmen und sich von seinem ehemaligen Leben als Stuntman in ein Rollstuhl-Leben umzugewöhnen. Seine Abhängigkeit vom Rollstuhl und anderen Menschen zu akzeptieren „hat mir – auch wenn es paradox klingen mag – wieder ein Stück innere Freiheit geschenkt. Allein das zu erkennen und zu akzeptieren, hilft viel. Abhängigkeit wird auch immer so negativ bewertet, dabei könnte man sie auch ‚Verbundenheit‘ nennen und als etwas Positives sehen, was das Leben leichter macht. Anderen Menschen zu helfen ist ja auch etwas, woraus wir für uns selbst viel ziehen können. Mich macht es sehr glücklich, wenn ich nützlich sein und anderen Menschen helfen kann.“

Koch hat dafür den Verein „Samuel Koch und Freunde“ gegründet: speziell für Menschen, die anderen Menschen helfen. „Die Idee dazu kam mir während meiner Zeit in der Rehaklinik. Ich war damals in der glücklichen Situation, meine Familie und meine Freunde um mich zu haben. Das hat mir enorm viel Kraft gegeben.“ Er habe aber auch gesehen, dass andere Patienten viel weniger Unterstützung hatten – vor allem, weil ihre Angehörigen überlastet und überfordert mit dem schweren Schicksalsschlag in der Familie waren. Koch: „Das wollte ich gerne ändern und etwas für die Menschen tun, die sich um andere kümmern und dabei immer wieder an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen. Dafür organisieren wir mit dem Verein zum Beispiel regelmäßig eine ‚Familienzeit‘ für pflegende Angehörige. Eltern, Geschwister und Angehörige tanken dort zusammen Kraft und haben eine gute Zeit.“


27.10.2023

Ulrike Kriener: „Man hat nur das eine Leben“

Mehr als 20 Jahre lang spielte Ulrike Kriener die Rolle der Fernseh-Kommissarin Lucas. Im Gespräch mit dem Apotheken Magazin verrät sie, warum sie damit aufhört und warum sie keine kontinuierliche Sportmaus ist.

Am 28. Oktober strahlt das ZDF die letzte Folge der Krimiserie „Kommissarin Lucas“ aus. Eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen, Ulrike Kriener, hat der Filmfigur in rund 20 Jahren ihren Stempel aufgedrückt. Aber nun hat sie selbst das Ende herbeigeführt. „Ich hatte das Gefühl, 20 Jahre reichen. Ich bin vor einigen Jahren 65 Jahre alt geworden. Diese Zahl hat einen Klang. Ich möchte mich der neuen Lebensphase nun bewusst stellen. Ich habe mit der Rolle viel gelernt, sie hat meinen schauspielerischen Weg sehr geprägt und ich bin dem ZDF und Olga Film sehr dankbar dafür.“ Für die Jahre, die ihr als Schauspielerin jetzt noch blieben, wünsche sie sich aber mehr Freiheit, sagt Kriener. „Und ich möchte nicht mehr die Verantwortung haben, zwei Filme im Jahr produzieren zu müssen.“

Kriener ist froh, nicht den tragischen Heldentod spielen zu müssen. „Die Serie hat ein Ende gefunden, das ich toll finde. Ellen Lucas lebt, sie wird nicht erschossen. Den tragischen Heldentod finde ich albern, für Männer wie für Frauen. In den Zeiten, in denen wir leben, finde ich ihn noch unangebrachter als sowieso schon.“

Ihren Beruf möchte die Schauspielerin aber weiterhin ausüben, denn „das Spielen hält mich fit im Kopf, wach und neugierig“. Ansonsten bedauert sie, nur wenig Sport zu treiben. „Leider gehöre ich zu den Frauen, die nicht so wahnsinnig viel Sport machen. Ich muss mich dafür echt treten. Aber ich bin oft draußen, gehe spazieren, arbeite im Garten und schwimme. Aber im Winter wird es in Sachen Sport düsterer. Es gibt dann Monate, in denen ich grottenfaul bin. Aber ich verzeihe mir das. Hauptsache, ich fange immer wieder von vorne an. Dann bin ich eben keine kontinuierliche Sportmaus.“ Bezüglich gesunder Ernährung meint sie: „Ich achte schon auf meine Ernährung, aber eine Currywurst mit Pommes oder Gummibärchen müssen zwischendurch möglich sein. Ich verbiete mir das nicht. Es ist ja nur das eine Leben, das ich habe.“


10.2.2022

So bleibt Mann gesund

Drama um kleine Wehwehchen, aber bei schweren Erkrankungen zu spät zum Arzt gehen: Auf welche drei Risikofaktoren Männer besonders und vor allem rechtzeitig achten müssen, verrät das Apotheken Magazin in seiner aktuellen Ausgabe.

Herz-Kreislauf-Krankheiten
Zu ihnen gehören etwa Herzschwäche, Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Und sie gelten als häufigste Todesursache beim »starken« Geschlecht. 2020 starben daran 157.556 Männer (384,0 Fälle je 100.000 Einwohner). Es spielen vielfältige Risikofaktoren eine Rolle. Für Bluthochdruck etwa zeigen Daten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, dass jeder vierte Mann darunter leidet. Laut dem Epidemiologischem Suchtsurvey 2018 raucht auch ein Viertel der Männer von 18 bis 59 Jahren. Der Anteil der Typ-2-Diabetiker steigt von etwa zehn Prozent mit Mitte 50 auf 35 Prozent mit Mitte 80. Das geht aus dem Gesundheitsatlas 2019 des Wissenschaftlichen Institutes der AOK hervor.

Krebserkrankungen
An bösartigen Tumoren starben 2020 der Statistik zufolge 125.891 Männer (etwa 306,8 Fälle je 100.000 Einwohner). Bei Männern kommt laut dem deutschen Krebsregister Prostatakrebs am häufigsten vor, gefolgt von Krebs in der Lunge, im Darm und in der Blase. Den größten Anteil an krebsbedingten Todesfällen verursacht Lungenkrebs, gefolgt von Krebs in der Prostata, im Darm, in der Bauchspeicheldrüse und der Leber. Schätzungen zufolge gehen mehr als ein Drittel der Krebsfälle auf vermeidbare Risiken zurück, allen voran Rauchen, hoher Alkoholkonsum und Fettleibigkeit.

Erkrankungen der Atmungsorgane
Dazu zählen zum Beispiel Grippe, Lungenentzündungen, Asthma oder die Blählunge. Auch sie können tödliche Verläufe nehmen. 2020 starben daran 33.905 Männer (82,6 Fälle je 100.000 Einwohner). Bei vielen hier berücksichtigten Erkrankungen lohnt sich ein genauer Blick auf die Statistik. An Asthma leiden hierzulande zwar rund 3,5 Millionen Menschen, aber nur wenige sterben daran, 2020 waren es 389 Männer. Dennoch stellen Atemwegsleiden insgesamt ein großes Gesundheitsproblem dar, und so stehen sie in der Todesursachenstatistik auch recht weit oben.


15.11.2021

Neue Serie Phytotherapie: Heilpflanzen gegen Erkältung

Trotz aller Corona-bedingten Hygiene- und Abstandsregeln schaffen die Erkältungserreger doch immer wieder den Weg in die Atemwege. Lassen sie sich dort nieder, beginnt es meist mit den bekannten Symptomen Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Doch es gibt zahlreiche Mittel aus dem Pflanzenreich, die diese Symptome lindern. Die Neue Apotheken Illustrierte stellt die wichtigsten in ihrer aktuellen Ausgabe vor, zum Beispiel gegen Husten.

Zu den hartnäckigsten Symptomen einer Erkältung zählt der Husten. Er verändert sich mit zunehmender Krankheitsdauer: Während anfangs meist ein quälender Hustenreiz aufflammt, der einem nachts den Schlaf rauben kann, beginnt nach ein paar Tagen die produktive Phase. Jetzt bildet sich mehr und mehr Schleim in den Bronchien, der abgehustet werden will. Gegen beide Hustenarten stehen Heilpflanzen zur Verfügung.

Der Hustenreiz entspringt einem entzündeten Bereich in Hals und Rachen. Hier können Heilpflanzen, die Schleimstoffe beinhalten, einen schützenden Film über die angegriffenen Stellen legen und damit den Reiz lindern. Dazu gehören unter anderem der Sonnentau oder die Eibischwurzel. Ein Löffel Honig kann ebenfalls wohltuend sein. Was schon unsere Vorfahren wussten, konnte im vergangenen Jahr eine Studie auch wissenschaftlich untermauern.

Wenn dann später der Körper selbst mehr Schleim produziert und der Reiz vergeht, schlägt die Stunde der Schleimlöser. Denn wenn der Schleim gut abgehustet werden kann, verschwindet der Husten bald. Thymian, Efeu, Pfefferminze oder Süßholzwurzel verflüssigen das Sekret, die ätherischen Öle von Fichtennadeln oder Eukalyptus sind ebenfalls dazu in der Lage. Auch die Kapland-Pelargonie wirkt ähnlich, indem sie die Arbeit der auf den Schleimhäuten sitzenden Flimmerhärchen unterstützt, die den Schleim abtransportieren.

Ein Tee mit Eibischwurzeln kann gegen Reizhusten gute Dienste leisten. Dazu werden 1 Teelöffel (etwa 2 Gramm) der getrockneten, zerkleinerten Wurzel mit einer Tasse kaltem (!) Wasser aufgesetzt und 2 Stunden stehengelassen. Erst danach kurz aufkochen und warm trinken.


1.11.2021

Was man zum Leben braucht: gesunde Mischkost

Eine vollwertige Ernährung erfordert eine Mischung unterschiedlichster Nährstoffe – in größerer Menge vor allem Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Daraus beziehen wir Energie und Baustoffe gleichermaßen. Wie man sich damit in ausreichender Menge versorgen kann, erklärt die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat 10 Regeln für eine gesunde Mischkost aufgestellt:

  1. Lebensmittelvielfalt genießen: Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich. Wählen Sie überwiegend pflanzliche Lebensmittel.
  2. Gemüse und Obst – »nimm 5 am Tag«: Genießen Sie mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Zur bunten Auswahl gehören auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen sowie (ungesalzene) Nüsse.
  3. Vollkorn wählen: Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für Ihre Gesundheit.
  4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen: Essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich, Fisch ein- bis zweimal pro Woche. Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300 bis 600 Gramm pro Woche.
  5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen: Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie beispielsweise Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. Vermeiden Sie versteckte Fette. Fett steckt oft »unsichtbar« in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast Food und Fertigprodukten.
  6. Zucker und Salz einsparen: Mit Zucker gesüßte Lebensmittel und Getränke sind nicht empfehlenswert. Vermeiden Sie diese möglichst und setzen Sie Zucker sparsam ein. Sparen Sie Salz und reduzieren Sie den Anteil salzreicher Lebensmittel. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen.
  7. Am besten Wasser trinken: Trinken Sie rund 1,5 Liter jeden Tag, am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßten Tee. Zuckergesüßte und alkoholische Getränke sind nicht empfehlenswert.
  8. Schonend zubereiten: Garen Sie Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich, mit wenig Wasser und wenig Fett. Vermeiden Sie beim Braten, Grillen, Backen und Frittieren, dass Lebensmittel anbrennen.
  9. Achtsam essen und genießen: Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und lassen Sie sich Zeit beim Essen.
  10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben: Vollwertige Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen. Dabei ist nicht nur regelmäßiger Sport hilfreich, sondern auch ein aktiver Alltag, indem Sie zum Beispiel öfter zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.

20.10.2021

Beim Herzrhythmus im Takt bleiben

Unser Herz verrichtet unaufgeregt seinen Dienst, pumpt und entspannt sich, ein ums andere Mal, viele Jahre lang. Was es ernstlich aus dem Takt bringt, hat die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe zusammengefasst.

Aufregung, Stress, Verliebtsein: Auch bei gesunden Menschen kommt das Herz manchmal kurz aus dem Takt. Im Prinzip ist das nichts Ungewöhnliches. »Harmloses Herzstolpern bedarf keiner Behandlung«, beruhigt die Deutsche Herzstiftung. Allerdings lässt sich anhand der Symptome nicht immer auf die Schwere der Erkrankung schließen. Während einige Betroffene bei harmlosen Herzrhythmusstörungen starke Beschwerden spüren, haben andere selbst bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen kaum Symptome. »Neu auftretende Beschwerden wie Herzstolpern, Herzrasen oder ein plötzliches Aussetzen des Herzschlags sollten immer abgeklärt werden«, so die Herzstiftung. Das gelte vor allem dann, wenn weitere Beschwerden wie vorübergehende Schwindelgefühle oder kurz dauernde Bewusstlosigkeit, eine Leistungsminderung oder Brustschmerzen auftreten.

Die häufigste Herzrhythmusstörung ist das Vorhofflimmern: Durch eine Art elektrisches Gewitter pumpt das Herz zu schnell, aber mit abnehmender Leistung. Zu den häufigen Ursachen zählen Bluthochdruck, eine koronare Herzkrankheit oder Herzschwäche. Darüber hinaus kann das Herz auch auf andere Erkrankungen wie etwa eine Überfunktion der Schilddrüse mit Taktfehlern reagieren. Hoher Alkoholkonsum, Diabetes, Rauchen oder Übergewicht können die Entstehung von Vorhofflimmern begünstigen.

Ein wichtiges Instrument, um ein durch Kammerflimmern unkontrolliert zu schnell schlagendes Herz wieder in seinen richtigen Rhythmus zurückzuführen, ist der Defibrillator. Sobald sich die Herzfrequenz zu stark beschleunigt, gibt er einen oder mehrere Stromstöße an das Herz ab, die die Rhythmusstörung beenden. Das Herz kann danach wieder normal weiterschlagen.


15.9.2021

Sport 3.0: Digitale Angebote auf dem Prüfstand

Wenn das Wetter im Herbst langsam schlechter wird, ziehen sich viele nach drinnen zurück. Doch das ist kein Grund, weniger aktiv zu sein. Viele sportliche Übungen lassen sich auch in den eigenen vier Wänden absolvieren. Welche digitalen Trainingsangebote gibt es? Die Neue Apotheken Illustrierte stellt sie in ihrer neuesten Ausgabe vor. Zu Hause lässt sich vor PC, Tablet oder Konsole vielfältig Sport treiben. Hier werden Sie fündig:

  • Online-Sportstudios: Hier kann man sich kostenpflichtig für einen bestimmten Zeitraum anmelden und alle Angebote nutzen.
  • Fitness-Apps: Auch mit Anwendungen fürs Smartphone oder Tablet lässt sich zu Hause Sport treiben. Einige Anbieter werben damit, dass die Kosten bis zu 100 Prozent von der Krankenkasse erstattet werden.
  • Krankenkassen: Gerade im Bereich Rücken bieten auch sie mitunter Kurse und Online-Coachings an. Am besten beim eigenen Versicherer anfragen.
  • Workout-Videos: Sie sind kostenfrei auf bekannten Videoplattformen im Internet zu finden. Die Qualität der Videos wird allerdings nicht geprüft.
  • Exergaming: Wer Spaß und Sport kombinieren möchte, kann es mit bewegungsbasierten Konsolenspielen versuchen. Ob Aerobic, Tennis oder Jump-Run-Spiele – die Auswahl ist groß.

15.8.2021

Säuren und Basen in Balance

Sauer macht lustig, glaubt der Volksmund. Säuren, aber auch ihre Gegenspieler, die Basen, beeinflussen viele Vorgänge im Körper, weiß die Wissenschaft. Die Redaktion der Neuen Apotheken Illustrierten hat sich in ihrer aktuellen Ausgabe beim Experten informiert.

»Der Säure-Basen-Haushalt ist für unseren Stoffwechsel von einer fundamentalen Bedeutung«, erklärt Professor Dr. Jürgen Vormann, Leiter des Instituts für Prävention und Ernährung. Gerät er aus dem Gleichgewicht, kann das zum Teil dramatische Auswirkungen auf den Körper haben. »Vor allem die Säurekonzentration im Blut muss konstant sein«, warnt der Experte. In gesundheitlichen Extremsituationen kann es zu einer Entgleisung kommen, die im Extremfall als Notfall auf der Intensivstation endet.

In den meisten Fällen schaden Säuren dem Körper. Basen gelten chemisch gesehen als ihre Gegenspieler. Sie sind dazu in der Lage, eine Säure zu neutralisieren und unschädlich zu machen. »Um den pH-Wert konstant zu halten, spielt daher die ausreichende Versorgung mit Basen eine wichtige Rolle für den Körper«, erklärt Vormann. Dafür sorgen sogenannte Puffersysteme.

Eine wichtige Ursache für einen gestörten Säure-Basen-Haushalt sehen viele in unserer westlichen Ernährung. Hierzu zählt laut Vormann unter anderem zu viel Protein. »Natürlich bedeutet das nicht, dass wir kein Protein mehr verzehren sollten«, so der Ernährungswissenschaftler. Es komme aber auf die Mischung an. »Ich empfehle, mehr basische Lebensmittel zu essen, die Säure neutralisieren. Hierzu zählen Gemüse, Salat und Obst, die ja auch allgemein eine wichtige Rolle für eine gesunde Ernährung spielen.« Zudem kommen laut Vormann zu viele Lebensmittel auf den Tisch, die als neutral oder leicht sauer gelten, etwa Getreideprodukte. Seine Faustregel: »Bei Fleisch, Fisch oder Käse am besten dazu die dreifache Menge an Gemüse oder Salat essen. Dann wäre man auf der richtigen Seite.«

Wirkt ein sauer schmeckendes Lebensmittel automatisch sauer? Ganz so leicht ist es nicht. Bestes Beispiel sind Zitronen. Durch Säuren wie Zitronen- und Ascorbinsäure schmecken sie sehr sauer. Aber es kommt darauf an, was Verdauung und Stoffwechsel daraus machen. Der Körper zerlegt sie in überwiegend basisch wirkende Substanzen.

Neben der bereits erwähnten Umstellung der Ernährung lässt sich noch mehr für den Säure-Basen-Haushalt tun. So gibt es Basenpräparate aus der Apotheke. Einige davon enthalten sogenannten Citrate, Salze der Zitronensäure. Diese Stoffe neutralisieren die Magensäure nicht, die für eine gute Verdauung unerlässlich ist, binden jedoch im Körper Säure. Vormann sieht sie als gute Ergänzung. Er empfiehlt, »sich basisch zu ernähren und dies über einen Monat mit einem Basenpräparat zu unterstützen.«


1.6.2021

Was hilft, wenn’s sticht?

Ohne sie ist Sommer leider nicht zu haben: Stechmücken, Wespen, Bremsen, Grasmilben oder Zecken. Wissenswertes über diese Plagegeister und wie man sich am besten gegen sie wehren kann, hat die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe zusammengefasst.

Insekten abwehrende Mittel aus der Apotheke, die Fachleute Repellents nennen, mit dem Wirkstoff DEET können Mücken, Milben, Bremsen oder auch Zecken für einige Stunden fernhalten. DEET kann allerdings Kunststoffe angreifen. Produkte mit Icaridin wirken bei Mücken, Fliegen und Zecken. Den Kontakt der Mittel mit Augen oder Mund sollte man vermeiden, sie also nicht im Gesicht einsetzen.

Wenn ein Insekt zugestochen hat, fangen die Stichstellen oft nach kurzer Zeit an zu jucken und zu schwellen. Dann gilt es, sich möglichst nicht zu kratzen, um stärkere Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden. Gegen die Beschwerden helfen zum Beispiel sogenannte Stichheiler. Es handelt sich um kleine batteriebetriebene Geräte, die man auf die Stichstelle hält. Dort geben sie Wärme oder auch einen schwachen Stromimpuls ab. Das bremst den Mechanismus, der den Juckreiz und die Schwellung auslöst.

Des Weiteren können juckreiz- und entzündungshemmende Salben und Gele aus der Apotheke die Beschwerden lindern. Sie enthalten Antihistaminika gegen den Juckreiz oder Hydrokortison gegen Entzündungen. Auch Kühlung lindert die Beschwerden.

Um Zecken rasch zu entfernen, bieten Apotheken geeignete Pinzetten, Zeckenkarten oder -zangen an. Apothekerinnen und Apotheker informieren gerne zur Anwendung der genannten Mittel und Hilfsmittel.


1.5.2021

Die 10 häufigsten Beziehungsfehler

Die einen finden sich nach vielen Ehejahren als Single wieder, bei anderen will sich einfach kein dauerhaftes Beziehungsglück einstellen. Welche Fehler viele Paare machen und wie man sie vermeiden kann, erklärt der unter anderem auf Paar- und Familientherapie spezialisierte Psychotherapeut und Notfall-Psychologe Petros Stathakos aus Berlin in der aktuellen Ausgabe der Neuen Apotheken Illustrierten.

1. Viele Paare sprechen Probleme nicht an. »Kein Mensch hat Lust zu streiten. Es kostet Energie und ist unangenehm. Stattdessen möchte man lieber seinen Kaffee genießen und einen schönen Tag haben«, sagt Stathakos. Doch manchmal müsse man diese zehn Prozent seiner Energie investieren und ein Konfliktgespräch führen, um ein Problem zu lösen. Am besten frühzeitig.
2. Um gemeinsam Konflikte zu lösen, benötigt man Empathie. »Das bedeutet, das Problem durch die Augen des anderen betrachten, sich in seine Position hineinversetzen zu können«, erklärt der Psychologe. Ein Mangel an Empathie bringt Gespräche rasch zum Scheitern.
3. Reden hilft nicht nur bei Konflikten. »Viele Menschen vergessen, ihre eigenen Sehnsüchte, Wünsche, aber auch Grenzen anzusprechen. Sie gehen davon aus, dass der andere ihre Gedanken lesen kann«, so Stathakos. »Vielleicht war das am Anfang der Beziehung auch so. Aber wir ändern uns im Laufe der Jahre. Und dann ist es wichtig, zu sagen, was man will und was nicht.«
4. Im Verlauf der Jahre kommt es häufig vor, dass Partner anfangen, sich selbst zu vernachlässigen, zum Beispiel ihre Erscheinung oder Hygiene. »Darunter würde ich auch zu viel Alkohol, zu viel Essen, zu wenig Sport oder Schlaf fassen«, so der Psychologe.
5. »Viele Menschen haben einen falschen Begriff von Loyalität und versuchen, Aktivitäten des Partners außerhalb der Beziehung zu unterbinden«, so die Erfahrung des Psychologen. Eng damit verbunden ist oft Eifersucht, die immer auch eigene Unsicherheit widerspiegelt. Aber: »Eine Beziehung floriert, wenn man sich und seinem Partner Freiräume zugesteht«, sagt Stathakos.
6. »Viele Paare verpassen den Moment, an dem man die Elternebene von der Paarebene trennen muss«, sagt der Psychologe. »Schließlich entwickeln wir uns weiter und Zeit zu zweit ist auch wichtig. Sonst kann es zum »Leeres-Nest-Syndrom« kommen, sobald die Kinder aus dem Haus sind und als Brücke zwischen zwei Partnern wegfallen.
7. Das Fehlen körperlicher Nähe ist ein starker Beziehungskiller. Damit ist nicht Sex gemeint, sondern Umarmungen, Kuscheln und Zärtlichkeit − im Bett, aber auch im Alltag. »Es ist wichtig, dass man zumindest ab und zu dasselbe Bett teilt.«
8. Auch im Bett gilt es, Wünsche auszusprechen.
9. Wenn durch Fremdgehen Vertrauen verloren geht, ist das oft nicht mehr zu kitten. Allerdings werde dieses, wenn es sich nicht um eine langjährige Affäre handle, von älteren Menschen oft milder bewertet als von jüngeren. »Bei Paaren, die länger zusammen sind, hat die emotionale Loyalität oft einen höheren Stellenwert als die sexuelle«, so Stathakos Erfahrung.
10. Wir neigen oft dazu, eher das Negative zu sehen als das Positive. »Es gibt eine Paartherapie-Übung: ›Den anderen erwischen, wie er etwas Gutes für mich tut‹. Dadurch soll der Blick der Partner für die positiven Dinge geschärft werden.« Und: Wer etwas Positives sieht, darf es durchaus auch kommunizieren. Lob und Wertschätzung stärken die Partnerschaft.«


15.4.2021

Richtig zu Hause Blutdruck messen

Um hohe Blutdruckwerte rechtzeitig zu bemerken, gibt es nur einen Weg: Man muss ihn hin und wieder messen. Die Neue Apotheken Illustrierte erklärt in ihrer aktuellen Ausgabe, wie es zu Hause richtig geht.

1. Zur rechten Zeit
Messen Sie möglichst zur selben Uhrzeit: am besten morgens vor der Einnahme Ihrer Bluthochdruck-Medikamente und am Abend.

2. Zur Ruhe kommen
Setzen Sie sich in einem ruhigen Raum fünf Minuten vor der Messung hin und entspannen Sie sich.

3. Manschette richtig anlegen
Oberarmmanschetten sitzen richtig, wenn sich die Unterkante zwei bis drei Zentimeter oberhalb der Armbeuge befindet. Messen Sie am Handgelenk, hilft ein Kissen auf dem Tisch, das Handgelenk auf Herzhöhe anzuheben. Alternativ mit dem Ellbogen auf dem Tisch abstützen.

4. Sitz der Manschette
Die Messmanschette darf nicht zu stramm oder zu locker sitzen. Lassen Sie sich vom Apotheker oder Arzt zeigen, wo der Messpunkt liegen muss und führen Sie Probemessungen unter Aufsicht durch. Nehmen Sie Ihr Gerät ab und zu mit zum Arzt und vergleichen Sie.

5. Die richtige Position für die Messung
Legen Sie den Arm beim Messen mit der Oberarmmanschette locker ausgestreckt auf den Tisch, die Handinnenfläche nach oben. Sitzen Sie still und sprechen nicht. Bei Handgelenkmessungen den Unterarm leicht nach oben anwinkeln und darauf achten, dass sich das Gerät in Herzhöhe befindet. Keine überkreuzten Beine.

6. Mehrmals messen
Viele Geräte messen mehrfach hintereinander. Ist das nicht der Fall, können Sie den Blutdruck zweimal in Folge mit einer Pause von ein bis zwei Minuten messen. Meist liegt der Wert der zweiten Messung niedriger. Diesen bitte notieren. Besprechen Sie mit dem Arzt, wie oft Sie messen sollen, also täglich oder etwa nur für einige Zeit vor dem Arztbesuch.

7. Ergebnisse notieren
Notieren Sie die Messwerte mit Datum und Uhrzeit in ein Blutdruck-Protokoll. Entweder analog in einen Blutdruck-Pass oder digital via App oder Excel-Tabelle. Zu Hause gemessene Werte sollten sich im Schnitt bei maximal 135/85 mmHg einpendeln. Vom Arzt in der Praxis gemessene Werte sollten zumindest unter 140/90 mmHg liegen, besser noch merklich niedriger.


1.4.2021

Metformin als Anti-Aging-Hoffnung

Unsterblich ist niemand, damit muss man sich abfinden. Allerdings: Lange gesund leben wollen die meisten von uns. Ob daraus etwas wird, liegt nur zum Teil in unserer Hand. Einen anderen Teil bestimmt das natürliche Altern. Dazu haben Forscher jetzt neue Ideen. Das Diabetes-Medikament Metformin macht neue Hoffnung, erklärt die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.

Das bekannteste Mittel zur Behandlung des Typ-2-Diabetes ist gleichzeitig Hoffnungsträger im Kampf gegen Alterungsprozesse: Metformin. Obwohl man den genauen Mechanismus dieser Effekte bisher nicht kennt, wissen Pharmakologen wie Professor Dr. Theo Dingermann von der Universität Frankfurt, dass der Wirkstoff Einfluss auf den Stoffwechsel und die Zellteilung hat. Die sogenannte Tame-Studie (Target Aging with Metformin) am Albert Einstein College of Medicine in New York untersucht derzeit den Anti-Aging-Effekt. An rund 3 000 Teilnehmern überprüfen Forscher, ob Metformin das Zeug dazu hat, Altersprozesse zu verzögern und dadurch Krankheiten zu verhindern. Daraus könnten sich in einigen Jahren neue Medikamente entwickeln.

Wie aussichtsreich diese Perspektive ist, zeigt eine amerikanische Studie von 2019, während der neun ältere Männer innerhalb eines Jahres biologisch um durchschnittlich 1,5 Jahre jünger geworden sind. Sie hatten einen Cocktail aus drei Substanzen erhalten: dem Wachstumshormon hGH, dem Hormon DHEA und dem Arzneistoff Metformin. Die Wirkstoffe regten beispielsweise merklich das Immunsystem an. Nun gilt es auch, möglichen unerwünschten Nebenwirkungen wie einem erhöhten Krebsrisiko oder unkontrolliertem Zellwachstum auf den Grund zu gehen und sie zu verhindern.


23.3.2021

Das goldene Dreieck der Heuschnupfen-Therapie

Frühling: Jetzt schicken wieder viele Pflanzen ihre Pollen mit dem Wind auf Reisen. Mit Konsequenzen für Heuschnupfen-Allergiker. Um die Leidenszeit erträglich zu machen, sollten Betroffene rechtzeitig therapieren. Die Neue Apotheken Illustrierte verrät in ihrer aktuellen Ausgabe, wie es geht.

Macht sich der Heuschnupfen bereits im Kindes- und Jugendalter bemerkbar, sollte die Behandlung unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Das gilt auch für Erwachsene, vor allem wenn sich die Symptome von Jahr zu Jahr verstärken oder immer länger anhalten. Grund hierfür ist zum einen der mögliche Etagenwechsel. Bei etwa einem Drittel der Pollenallergiker »rutscht« das entzündliche Geschehen in die tieferen Atemwege und verursacht ein allergisches Asthma mit zum Teil massiver Atemnot. Zum anderen können sich nach einiger Zeit sogenannte Kreuzreaktionen mit bestimmten Lebensmitteln ausbilden, sodass diese fortan nicht mehr vertragen werden.

Die Therapie für Pollenallergiker bewegt sich in einem »goldenen Dreieck«. Das heißt: Die Pollen meiden, geeignete Arzneimittel einsetzen und wenn möglich eine Hyposensibilisierung beginnen. Letzteres ist eine ursächliche Therapie, die Allergie-Symptome zum Verschwinden bringen kann. Durch die Hyposensibilisierung stellt sich das Immunsystem um und wird gegenüber dem Allergen tolerant.

Antihistaminika haben sich in der Arzneimitteltherapie bei Allergien bewährt. Die Wirkstoffe gibt es als Nasensprays und Augentropfen und wirken innerhalb von Minuten. Als Tabletten oder Saft geschluckt setzt die Wirkung innerhalb einer Stunde ein. Manche Arzneimittel können müde machen, deshalb nimmt man sie abends ein. Cetirizin und Loratadin, zwei altbewährte Wirkstoffe aus dieser Gruppe, beziehungsweise die davon abgeleiteten Levocetirizin und Desloratadin gibt es seit einiger Zeit ohne Rezept in der Apotheke.

Schnell helfen auch abschwellende Nasentropfen und -sprays. Die Nase gewöhnt sich aber nur allzu leicht an den Effekt, deshalb ist der Einsatz auf maximal fünf Tage begrenzt. Sie bekämpfen die Allergie außerdem nicht ursächlich, sondern lindern lediglich die Symptome.

Vorbeugend stehen die Wirkstoffe Cromoglicinsäure oder Nedocromil zur Verfügung. Sie verhindern, dass der Körper Histamin freisetzt. Betroffene müssen sie mindestens zwei Wochen vor der Pollensaison einsetzen und so lange und regelmäßig nehmen, wie die Pollen fliegen. Besonders effektiv gegen allergischen Schnupfen wirken Nasensprays mit Kortison-ähnlichen Wirkstoffen. Sie kommen bei stärkeren Beschwerden zum Einsatz und können nach ein paar Tagen Anlaufzeit die Allergie nahezu vollständig unterdrücken. Präparate für Erwachsene gibt es rezeptfrei in der Apotheke.


1.3.2021

Machen Sie den Gesundheitscheck!

Selbst wenn die Medizin so hoch entwickelt ist wie hierzulande: Jeder muss selbst auf sein Befinden achten und zum Arzt gehen, wenn etwas nicht stimmt. Dafür aber müssen Patienten Beschwerden und Symptome zunächst bewusst wahrnehmen. Selbsttests können dabei helfen. Die Neue Apotheken Illustrierte bietet in ihrer aktuellen Ausgabe die Möglichkeit zu Eigen-Checks zu drei verbreiteten Erkrankungen.

Bluthochdruck, Diabetes und zu viel Cholesterin: Das sind die größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Ein von der Deutschen Herzstiftung entwickelter Test hilft dabei, sein persönliches Herzinfarktrisiko einzuschätzen (https://www.herzstiftung.de/risiko).

In der lichtempfindlichen Netzhaut des Auges gibt es ein kleines Areal, den gelben Fleck beziehungsweise die Macula lutea, die als Bereich des schärfsten Sehens gilt. Sie bildet das zentrale Sehfeld ab. Und genau hier kann es im Alter mitunter zu Schäden kommen, zu einer Makuladegeneration. Ob Anzeichen dafür vorliegen, verrät unser Test unter https://www.amd-netz.de/amslergitter

Etwa 200 Knochen halten den Menschen aufrecht. Und ohne sie könnten Muskeln den Körper nicht bewegen. Damit Knochen ihre wichtigen Funktionen erfüllen, müssen sie stabil bleiben. Im Alter jedoch gibt es damit zunehmend Probleme. Knochen verlieren an Masse und werden brüchiger. Ob dafür ein erhöhtes Risiko besteht, lässt sich hier abschätzen: https://www.osd-ev.org/osteoporose/osteoporose-test/

Wichtig stets zu wissen: Solche Einschätztests ersetzen kein Gespräch und keine Untersuchung beim Arzt, eher sollen sie dazu motivieren.


15.2.2021

Tiere als Helfer bei der Therapie

Sie sind Eisbrecher, Seelentröster und verlässlicher Partner: Tiere können in verschiedensten Bereichen bei der Therapie körperlich und psychisch kranker Menschen helfen. Die Neue Apotheken Illustrierte hat für ihre aktuelle Ausgabe unter anderem mit einem Psychotherapeuten gesprochen, der Esel im Rahmen einer tiergestützten Therapie einsetzt.

»Am Anfang steht immer eine freie Begegnung. Unsere Esel dürfen sich aussuchen, zu welchem Patienten sie gehen wollen«, erzählt Dr. Rainer Wohlfarth, Präsident der European Society of Animal Assisted Therapy. Paco, Leo, Samu und Pepe – so heißen die vier Eselwallache, die dem psychologischen Psychotherapeuten mit ihrem starken Charakter und dem mindestens ebenso feinen Gespür für ihr Gegenüber im baden-württembergischen Sasbachwalden zur Seite stehen.

Im Vergleich zu ihren Pferde-Verwandten ticken Esel anders: »Esel laufen nicht weg. Kommt ihnen etwas ungewöhnlich vor, bleiben sie erst einmal stehen und orientieren sich«, weiß Wohlfarth aus Erfahrung mit den Grautieren. Um einen Esel zum Weitergehen zu bewegen, muss man sein Vertrauen gewinnen. Das gelingt, indem man respektvoll, ruhig und selbstbewusst mit ihm umgeht, denn ein Esel gehorcht nicht, er kooperiert. Nur wenn sein Gegenüber Sicherheit und Selbstvertrauen ausstrahlt, wird ihm der Esel folgen. Sie sind hervorragende Spiegel, die durch ihr Verhalten helfen können, Denk- und Verhaltensmuster zu verändern. So bleibt es nicht bei Gespräch und Theorie. Ein Patient erlebt sofort, was eine veränderte Haltung bewirkt, was ein Umlernen erleichtert.

»Ein Tier wirkt beruhigend auf den Menschen. Das Kuschelhormon Oxytocin wird ausgeschüttet, die Stresshormone nehmen ab«, erklärt Wohlfarth. Im Rahmen der Psychotherapie lassen sich Tiere bei Patienten mit Angst, Depression, Burn-out oder ADHS bei Kindern gut einsetzen. Studien konnten zudem zeigen, dass der Kontakt mit Tieren auch bei Demenzkranken psychische Symptome wie Unruhe und Aggressivität lindert. In einer Psychotherapie können sie zudem Brücken bauen zwischen Therapeut und Patient. So falle es vielen leichter, sich zum Beispiel einem Hund zu öffnen und mit ihm zu reden, sagt Wohlfahrt. Und: »Ein Tier wertet nicht nach menschlichen Kategorien. Ob wir dick sind oder dünn, eine teure Uhr oder billige Turnschuhe tragen, kümmert es nicht.« Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Motivation. »Tiere haben etwas Aufforderndes und Motivierendes, das besonders Kindern häufig dazu bringt, besser in der Therapie mitzuarbeiten«, so Wohlfarth.

10.2.2021

Husten ohne Erkältung

Ohne Frage sind Infektionen mit Erkältungsvieren die häufigsten Auslöser von Husten, aber keinesfalls die einzig möglichen. Andere Infekte, Erkrankungen des Magens und auch manche Arzneistoffe können zu Husten führen. Die Neue Apotheken Illustrierte stellt in ihrer aktuellen Ausgabe die Urheber vor.

Nicht nur Erkältungsviren und das Coronavirus SARS-CoV-2 können für eine Aktivierung der Hustenrezeptoren sorgen. So kann etwa auch eine sogenannte gastroösophageale Refluxkrankheit (typische Symptome: Sodbrennen und Aufstoßen) zu chronischem Husten führen. Wird diese behandelt, lässt auch der Husten nach.

Außerdem können manche Arzneimittel einen Reizhusten hervorrufen. Dazu gehören blutdrucksenkende Arzneistoffe aus der Gruppe der ACE-Hemmer wie Ramipril oder Enalapril. Das Verzwickte: Ein Husten durch diese Wirkstoffe kann bereits kurz nach Beginn der Therapie auftreten, aber auch noch nach jahrelanger problemloser Anwendung. Da dies bei allen Wirkstoffen aus dieser Gruppe geschehen kann, spricht man von einem Klasseneffekt. Üblicherweise wählt der Arzt in einem solchen Fall einen Blutdrucksenker aus einer anderen Wirkstoffklasse.

Zu Husten kann es auch bei einer weiteren Gruppe von Blutdrucksenkern kommen, den Betablockern. Hier entsteht er jedoch auf andere Weise als bei den ACE-Hemmern. So führen Betablocker bei Patienten mit Asthma zu einer Verengung der Bronchien, was ebenfalls Husten auslösen kann. Asthma-Patienten dürfen die entsprechenden Arzneimittel daher nicht oder nur unter Vorsicht anwenden. Manche Asthma-Patienten reagieren auf ihre Inhalationsarzneimittel mit einem Hustenreiz, da die feinen Flüssigkeitströpfchen aus dem Dosieraerosol oder Pulverpartikel aus dem Pulverinhalator die empfindlichen Hustenrezeptoren reizen. Meist geht der Hustenreiz rasch vorüber. Dennoch sollten Betroffene dies ihrem Arzt berichten, da es durch den Husten zu einer Unterdosierung des Arzneimittels kommen kann.

Mit seinen Hustenbeschwerden bei Arzt und/oder Apotheker Rat zu suchen, empfiehlt sich also aus verschiedenen Gründen: im Rahmen der Selbstmedikation, um ein geeignetes Arzneimittel zur Linderung der akuten Beschwerden auszuwählen, aber auch, um anhaltenden Husten auf den Grund zu gehen.


18.1.2021

Im Trend: Intervallfasten

Intervallfasten ist in Mode. Professor Dr. Andreas Michalsen, Professor für Klinische Naturheilkunde an der Charité Berlin, hält die 16:8-Methode für die vorteilhafteste. Die Neue Apotheken Illustrierte erklärt in ihrer aktuellen Ausgabe, warum.

Derzeit beliebt sind im Wesentlichen zwei Arten des Intervallfastens. Michalsen: »Zum einen gibt es die 5:2-Methode. Hierbei isst man an fünf Tagen normal, an den beiden weiteren Tagen nimmt man maximal 500 bis 600 Kilokalorien zu sich.« Diese in England und den USA beliebte Variante zeigt allerdings Schwächen: »Das Fasten an zwei Tagen gelingt am Anfang sicherlich gut. Doch für viele ist es im Alltag schwer umzusetzen, und man stellt sich häufig die Frage: Soll ich heute wirklich fasten oder nicht?«

Michalsen hält die sogenannte 16:8-Methode für die praktikablere Variante: Das bedeutet 16 Stunden fasten und acht Stunden, während derer man essen darf. Dabei kann jeder für sich entscheiden, wie er die Zeiten legt. »Gehen wir mal vom Abendessen aus. Wer das um 20 Uhr einnimmt, kann beispielsweise ab 12 Uhr mittags wieder essen; ein Brunch oder gleich ein gutes Mittagessen. Andersherum gilt: Wer morgens um sieben oder acht Uhr reichhaltig frühstückt, kann am frühen Nachmittag noch ein spätes Mittagessen einnehmen.« Inzwischen gibt es Belege dafür, dass ein 14:10 Rhythmus auch schon viele Vorteile des Intervallfastens mit sich bringt und sich noch leichter umsetzen lässt. Michalsen weiß aus Erfahrung, dass es den meisten Menschen leichter fällt, das Frühstück wegzulassen.

»Allerdings weisen Studien auch darauf hin, dass es nicht so gut ist, sehr spät viele Kalorien zu essen«, gibt der Ernährungsmediziner zu bedenken. Als Faustregel gelte: Drei Stunden vor dem Schlafen nicht mehr zu essen. Denn das Schlafhormon Melatonin, das der Körper am Abend produziere, störe die Stoffwechselfunktion. Genaue Vorgaben für die Lebensmittelauswahl geben die meisten Ratgeber zum Intervallfasten übrigens nicht. Hier der Tipp: Wer sich an eine gesunde Mischung von vollwertigen und wenig verarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und weniger tierischen Lebensmitteln hält, tut seiner Gesundheit zusätzlich etwas Gutes.

Damit sich das Modell noch besser dem eigenen Alltag angleichen lässt, verrät Michalsen: »Es kommt darauf an, das intermittierende Fasten an mindestens fünf Tagen durchzuziehen. Bis zu zwei Schummeltage in der Woche sind erlaubt.« Entscheidend sei, dass der Körper regelmäßig in den Fastenstoffwechsel schalte. Davon profitiere der Organismus letztlich. »Intervallfasten hat zwar nicht die gleichen Auswirkungen wie das längere Heilfasten. Dennoch kann man manche Effekte, wie die Bildung von Ketonkörpern, die etwa Stoffwechsel- und Gehirnfunktion positiv beeinflussen, erreichen. Ob die sogenannte Autophagie, die Selbstreinigung der Zellen, schon beim Intervallfasten funktioniert, müssen die Forschungsergebnisse der nächsten Jahre zeigen.«


4.1.2021

Was vertreibt Schulterschmerzen

Zerrungen, Prellungen oder Gelenkverschleiß: Probleme mit dem Schultergelenk gehen zumeist mit Schmerzen und Entzündungen einher. Apotheken können hilfreiche Mittel und fachkundige Beratung bieten, um die Beschwerden zu lindern, berichtet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe.

Bei Schmerzen und Entzündungen im Schultergelenk helfen kurzfristig Schmerzmittel aus der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie etwa Ibuprofen oder Diclofenac. Es gibt sie in der Apotheke zum Einnehmen, aber auch als Salben oder Gele zur äußerlichen Anwendung. Die Behandlungsdauer muss man im Einzelfall mit dem Arzt besprechen.

Je nach Ursache der Schulterschmerzen helfen Betroffenen auch Kälte- oder Wärmeanwendungen. Wärme zum Beispiel lockert stark verkrampfte Muskulatur im Schulterbereich. Hierfür eignen sich besonders gut Wärmeauflagen aus der Apotheke, die es passend für die Schulter gibt.

Bei entzündlichen Prozessen hilft dagegen eher eine Kälteanwendung etwa in Form von Kältekompressen. Entzündungen im Schultergelenk können unter anderem von einem großen Schleimbeutel unter dem Schulterdach oder von Sehnen ausgehen und sehr schmerzhaft verlaufen. Gerade bei Kälteanwendung gilt es aber, darauf zu achten, kein Gewebe zu schädigen. Daher muss man die Anwendungsdauer begrenzen und Kältekompressen nicht direkt auf die Haut drücken, sondern sie mit einem Tuch umwickeln. Ergänzend können NSAR-haltige Salben aufgetragen werden, so geht man zusätzlich gegen die entzündlichen Abläufe vor.

Wichtig: Vom Arzt für das schmerzhafte Schulterproblem empfohlene Krankengymnastik sollten Patienten konsequent auch zu Hause durchführen. Physiotherapeuten können zu entsprechenden Übungen anleiten. Schmerz- und entzündungshemmende Mittel beziehungsweise Hilfsmittel sorgen gerade zu Anfang dafür, dass die Übungen auch durchführbar sind.


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